In diesem Jahr hatten die Verantwortlichen Robert Schroeder bewegen können, live aufzutreten. Es ist schon mehrere Jahre her, dass Robert live auf der Bühne zu sehen war, daher ist es auch nur konsequent, diesen Auftritt zu veröffentlichen. Robert hat das Konzert mitgeschnitten und bringt es im April 2011 auf seinem eigenen Label news music heraus.

Die CD ist 46 Minuten lang und enthält die beiden Auftritte, die Robert im Bochumer Planetarium absolvierte. Der erste Teil des Konzertes bestand aus zwei Stücken, die er zusammen mit dem Schlagzeuger Gigi Frieg präsentierte. Die CD beginnt aber zunächst mit der Ankündigung von Stefan Erbe, der durch das Programm der Preisverleihung führte.

Der erste Track „The Way To Cygnus-A“ (14:20 Minuten lang) ist ein Auszug aus seinem Album „Cygnus-A“, das ursprünglich im Jahr 1982 herauskam und das Robert kürzlich wiederveröffentlichte. Dieses erste Stück bot die ganze Bandbreite des herrlichen 82’er Werkes und passte so gut zu den spacigen Animationen unter der Planetariumskuppel. Aber auch auf CD hat dieser Track nichts an Faszination verloren und klingt einfach nur klasse. Robert bediente bei dem Gig ein neues Instrument, das aus zwei Tastaturen, die wie bei einer Ziehharmonika angeordnet sind, besteht. So konnte man genau beobachten, dass die Musik live gespielt wurde.

Beim zweiten Stück „Oscillation“ (12:40 Minuten) ging es loungiger und rhythmischer zu. In diesem Track verbindet Robert seine Wurzeln mit neuen Klängen. Das ist absolut faszinierend und entwickelt – genau wie beim Konzert selbst – eine ungeheure Sogwirkung. Man wird förmlich von dem Sound und der Melodie paralysiert. Ein wunderbarer Titel der die Seele schweben lässt und doch einen Rhythmus hat, der zur Bewegung drängt. Für mich ist dieses Stück mit dass Beste, was Robert in der letzten Zeit veröffentlicht hat.

Den zweiten Teil des Konzertes bestritten Robert und Gigi dann zusammen mit dem Berliner Elektroniker Bernd Kistenmacher. Diese Zugabe bestand aus dem Stück „Dreamland“, das in drei Teile unterteilt ist. Bernd hatte den „Prologue“ und den „Epilogue“ beigesteuert, was man auch deutlich an der Musik hört, während der Mittelteil aus der Feder von Robert Schroeder stammt. Eine tolle Kombination dieser beiden Musiker.

„Live Bochum 2011“ ist eine tolle CD, nicht nur für diejenigen, die an der Preisverleihung teilgenommen haben und das wirklich herausragende Konzert genossen haben, sondern auch für alle anderen Elektronikfreunde, denn sie bekommen hier Robert Schroeder at it’s best. Wer Robert’s Musik mag, braucht dieses Album.

Stephan Schelle, April 2011