René van der Wouden - Panorama
 

René van der Wouden - Panorama
Eigenvertrieb (2011)
(4 Stücke, 77:50 Minuten Spielzeit)

Neben „Fixus Naturalis“ hat der niederländische Elektronikmusiker René van der Wouden gleich noch ein weiteres Werk unter dem Namen „Panorama“ als CDR in 2011 herausgebracht. Vier Tracks mit Laufzeiten zwischen 6:28 und 31:45 Minuten Länge sind auf dem Silberling enthalten. Ähnlich wie bei „Fixus Naturalis“ geht René auch auf diesem Album sehr ambient vor, denn Melodien sucht man hier vergeblich. Vielmehr hat er den Fokus auf den Aufbau von Stimmungsbildern gelegt.

 


Gleich mit dem längsten Stück, „Underwater Sideviews“, steigt René in sein Album ein. Hier werden perlende Sounds mit Synthieklängen zu einer Unterwasserkollage verbunden. Man hat als Hörer tatsächlich das Gefühl, als würde man sich unter Wasser bewegen. Das ist die perfekte Untermalung für eine Unterwasser-Reportage. Man sollte als Hörer bei diesen Sounds nur nicht vergessen zu atmen. Zwar ist der Track recht entspannend, doch wirkt er auf mich auch etwas zu langatmig.

Mit „Invisible Pathways“ schließt sich dann auch gleich der kürzeste Track des Albums an. In diesem Track baut René eine ähnliche ambiente Stimmung, wie im Opener auf. Wellenförmig schwellen die Synthieflächen auf und wieder ab. Auch dieser Sound könnte eine Unterwasser-Szenerie, aber genauso gut auch eine etwas trostlose Steppen- oder Wüstenlandschaft darstellen.

„Milky Way Dreaming“ klingt spacig und wirkt schon zu Beginn des fast 26minütigen Tracks spannend. Das liegt an den knarrenden elektronischen Geräuschen und den schwebenden Flächen, die hier wesentlich wohltuender auf mich wirken, als es bei den beiden vorangegangenen Stücken der Fall war. Auch kommen hier Harmoniebögen aus den Boxen, die sich zwar nur minimal verändern, aber doch zum Abheben einladen. Mit diesem Track schwebe ich durch den Orbit oder durchs weite All.

Den Abschluss bildet dann das 13:38minütige Stück „Panoramic View“, das für mich aufgrund seiner melodischeren Struktur das Beste des Albums ist. Hier kommen endlich einige sehr schöne Harmonien zum Vorschein, die sich wohlig unter die Haut schieben. Bei den zischenden Synthieklänge stelle ich mir beispielsweise Sternschnuppen vor, die vom Himmel fallen.

Der Großteil des Albums ist für meinen Geschmack zu ambient und daher zu monoton gehalten. Erst mit dem Abschlussstück „Panoramic View“ kommt dann etwas Struktur und Melodik ins Spiel, von dem ich mir mehr gewünscht hätte. Wer die bisherigen Werke von René van der Wouden kennt, der sollte vor dem Kauf zunächst in das Album hineinhören.

Stephan Schelle, Juli 2011

 
   

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