[‘ramp] - Debris
 

[‘ramp] - Debris
doombient.music (2009)
(12 Stücke, 76:10 Minuten Spielzeit)

Neben der CD „Cambrium“, die der deutsche Elektronikmusiker Stephen Parsick unter seinem Namen Anfang Oktober 2009 veröffentlichte, erscheint mit „Debris“ ein weiters Album seines Projektes [’ramp] zur gleichen Zeit. Wie auch die Veröffentlichungen unter seinem Namen, so ist auch die Musik von [’ramp] im Bereich des Doomambient angesiedelt. War das Projekt bisher eine Gemeinschaftsproduktion von Stephen Parsick und Frank Makowski, die zusammen unter dem Namen [’ramp] bereits fünf Alben veröffentlichten, so stellt „Debris“ ein Solowerk von Parsick dar, da sich die Wege der beiden Musiker getrennt haben.

 


In der Zeit zwischen 2002 und 2008 unternahm Stephen Parsick mehrere Anläufe die Musik für „Derbris“ fertig zu stellen, doch in dieser Zeit verwarf er mehrere Kompositionen, da sie nicht seinen Ansprüchen genügte. Und so dauerte es bis zum Sommer 2008, in dem sich der Knoten löste und Stephen die Musik nun endlich für gut befand. Ein weiterer Grund dafür war auch die fortgeschrittene Aufnahme- und Produktionstechnik, die es ihm ermöglichte die Musik so zu erstellen, wie es ihm vorschwebte.

Stephen sagt selbst zu „Debris“: „Es erlebt eine Rückkehr von [’ramp] zu den Wurzeln der Band, wo „Berliner Schule“-Elektronik von Tangerine Dream und Klaus Schulze mit industrieller Ästhetik und Klanggestaltung verschmolzen wird. Im Gegensatz zu „Ceasing To Exist“ – dem letzten [’ramp]-Album in der Originalbesetzung, unterstützt durch den Experimentalgitarristen Markus Reuter – ist „Debris“ kein abgrundtief stilles und ambientes Album, sondern aufgebaut auf schleifend-minimalen Sequenzerrhythmen, atmosphärisch dichten Stimmungsbildern aus klassischen analogen und digitalen Synthesizern sowie ambienten Feldaufnahmen von Stahlwerken, Industrieanlagen und Eisenbahnbrücken bei Nacht. Nach Jahren der Abstinenz setzte Stephen sogar erstmals wieder eines seiner Lieblingsinstrumente – ein Mellotron – für die Sektion „Bomber Harris“ ein.“

So wie es Parisck selbst beschreibt, so klingt das Album auch. Allerdings ist es wesentlich eingängiger als „Cambrium“. Zwar finden sich hier auch oft keine Melodien, aber die Rhythmussequenzen, bei denen Stephen auch gerne mal mit der Lautstärke und Intensität spielt, kommen toll rüber und entwickeln eine außerordentliche Faszination auf mich. Auf den Punkt gebracht könnte man es auch „Berliner Schule“ in härterem und kälterem Gewand nennen.

Unterteilt ist die CD in die vier Sektionen „Skeletal“, „Debris“, „Bomber Harris“ und „Skeletons“, die jeweils aus drei Stücken bestehen.

Gerade diese rhythmischen Sequenzen sind es, die für mich aus diesem Album ein hypnotisches Werk machen. Das klingt zum Teil recht industriell, auf der anderen Seite aber auch wieder recht harmonisch und strukturiert. Von beiden neuen Alben, die Stephen Parsick im Oktober 2009 herausgebracht hat, gefällt mir dieses eindeutig am besten.

Stephan Schelle, Dezember 2009

 
   

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