Project Andrew Rotten - En Passant
 

Project Andrew Rotten - En Passant
Eigenvertrieb www.andrew-rotten.com (2005)

Hinter dem Pseudonym Project Andrew Rotten verbirgt sich der Elektroniker Andreas Morsch, der Teil des Elektroniktrios Pyramid Peak ist. „En Passant“, was aus dem Schach entnommen ist und soviel heißt wie „im vorübergehen geschlagen“, ist der Titel seiner ersten Solo-CD. Acht Tracks mit Spielzeiten zwischen 5:11 und 13 Minuten Länge bietet er uns auf dem über 68minütigen Silberling.

Mit sehr mystisch elektronischen Klängen eröffnet die CD im Opener „En Passant“. Aber nach wenigen Sekunden kommen diese Sounds und Melodielinien, die wir von Pyramid Peak her kennen. Es entwickelt sich schnell ein Stück, bei dem man sich sofort zu Hause fühlt, wenn man Pyramid Peak oder auch Tangerine Dream der 80’er mag. Aber nicht nur das hat Andreas auf seinem Solowerk zu bieten.
 

 

 

Vor allem der Einsatz der E-Gitarre, für die Ralf Marschner verantwortlich zeichnet, hebt diese Produktion hervor. So werden beispielsweise in „Sharp Sequencer“ flirrende Synthie-Loops mit tollen, sägenden und rockigen Gitarrensounds verbunden. Dazu bietet der Titel noch genügend Rhythmus. „Again And Again“ ist ein elfminütiges Stück dass sich langsam entwickelt, dann aber durch sehr ansprechende Rhythmus- und Melodiesequenzen besticht sowie eine Menge Abwechslung bietet.

Das folgende „Depression“ verbreitet eine gewisse melancholische Grundstimmung, aus der Andreas nur langsam heraus zu brechen scheint. Mit „X-Ray“ hat er diese Stimmung überwunden und liefert einen kraftvollen Track ab. Nach „Breath“ mit seinem typischen TD-Stil kommt das etwas abstruse „Spiders On The Wall“, das auf den ersten Blick vielleicht etwas chaotisch klingt, aber eine Menge an Sounds zu bieten hat. Diesen Song hat Andreas einem Freund gewidmet, der eine schwierige Situation zu überstehen hatte. Das 13minütige „Pulse“, mit seinen Stimmsamples, die ein wenig an Klaus Schulze erinnern, und das sich langsam aber unaufhörlich bis zum Höhepunkt steigert, beschließt die CD.

Mit dieser beachtenswerten CD hat es Andreas Morsch bewiesen, dass er auch Solo eine gute Figur macht. Glückwunsch.

Stephan Schelle, Oktober 2005

 
   

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