P’Faun – The Golden Peacock Das Projekt P’Faun, bestehend aus Thomas „Tommy“ Betzler (Schlagzeug, Perkussion), Michael Brückner (Synthesizer) und Sammy David (Gitarre, Bass) begann quasi als eine Fortsetzung von Betzler & Brückner plus Sammy David mit der 72minütigen Debüt-EP „Sp`roque“. Im Herbst 2018 erscheint mit „The Golden Peacock“ ihr zweites Werk als Longplayer. Während sie schon mit ihrer Veröffentlichung „Sp`roque“ die Grenzen zwischen Elektronik und Rockmusik sprengten, führen sie auf dem neuesten Output diesen Trend noch weiter fort. |
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Das
erste Stück „So Ham ( A Suite)“ verbindet bereits die oben genannten
Elemente in seinen fast 15 Minuten Spielzeit perfekt und zeigt, wohin die
Reise auf dem Album geht. Atmosphärischer Rock mit elektronischen
Elementen, die an die Größen des Genres erinnern, ohne irgendwelche
Stilistiken zu kopieren, treten schon in diesem Opener hervor. Herrliche
Effekte und Stimmen sowie die Soli von Sammy David an der E-Gitarre sorgen für
weitere Atmosphäre. Mit
treibendem Sequenzerrhythmus beginnt dann „Flying Fish“. Sobald Tommy
mit seinem Schlagzeugrhythmus einsetzt transformiert sich dieser bisher
elektronische Track in ein Rockinstrumental. Die eingestreuten Bass- und
E-Gitarrenläufe verstärken dies und bringen zudem einen Hauch Worldmusic
in das nun druckvolle Stück. Das Stück geht ordentlich ab, dass es mir ein
frohes Grinsen ins Gesicht treibt. Darüber hinaus sorgen einige Breaks dafür
die Aufmerksamkeit beim Hören zu intensivieren. Mit
„King Gong“ (was für ein wunderbares Wortspiel) geht es dann mit leicht
asiatischem Flair (wird vor allem durch die Klangfarbe des Schlagwerkes
erzeugt) weiter. Neben Elektronik, Rock und Worldmusic kommen gar leicht
jazzige Momente in diesem Stück auf. Etwas ruhiger geht es dann zunächst
in „House In The Storm – Part 2“ zu, das mit atmosphärischen
Gitarrenmotiven aufwartet. Nach gut zwei Minuten ändert sich aber die
Stimmung und ein Sequenzerrhythmus (ähnlich einer fahrenden Lok) leitet in
einen elektronischen Part ein, dem sich nach weiteren Minuten Schlagzeug und
E-Gitarre anschließen um wieder in einen druckvollen Part zu münden. Ein
toller synthetischer Rhythmus geleitet in den Track „Number Five (Is Still
Alive)“ ein. Dem fügt dann nach gut einer Minute Harald Nies
unwiderstehliche Gitarrenmotive hinzu. Das grooved gut und entwickelt sich
im Verlauf immer mehr zu einem rockenden Kracher, der mit herrlichen
Synthesizer-Motiven garniert wird. Im
Stück „P’Quences“ kommt dann eine Spur „Eindhovener Schule“ auf.
Nicht ganz unschuldig scheint der niederländische Elektronikmusiker René
van der Wouden zu sein, der bei diesem Stück mit in die Tasten greift.
Sobald aber Tommy am Schlagzeug als Motor des Stückes agiert, kommen wieder
rockige Elemente auf, die nun in Richtung MorPheuS & Co. weisen, aber
hier ihren ganz eigenen Stil entwickeln. Das 14:39minütige Stück
entwickelt sich über seine Spielzeit immer weiter und zeigt verschiedene
musikalisch Gesichter. Mit dem rockigen „Blue Pearls – Part 1“ und dem
mit einigen Vangelis-Elementen versehenen „Blue Pearls – Part 2“
beenden P’Faun dann das Album im zuvor schon beschriebenen Stil mit einer
Mischung aus atmosphärischem Rock und Elektronikmusik. P’Faun
haben sich schon nach kurzer Zeit (gerade mal mit zwei Veröffentlichungen)
zu herausragenden Grenzgängern der Rock- und Elektronikmusik gemausert, die
Fans aller Lager gleichermaßen begeistern wird. Ein tolles Album. Stephan Schelle, Dezember 2018 |
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