Otarion – No Time Was Lost Aufgrund der zahlreichen Stücke, die Rainer Klein aka Otarion für sein letztjähriges Album „Prayer From The Deep“ hatte, die den Rahmen einer CD aber sprengten, beschloss er sein Konzeptwerk durch die Komposition weiterer Stücke auszubauen und auf einem weiteren Album als Fortsetzung weiterzuführen. Das Ergebnis liegt im Mai 2021 unter dem Titel „No Time Was Lost“ vor, in dem Otarion die Geschichte um den Propheten Jona, und seinem widerwilligem Verhalten, seinem Auftrag zu folgen, weitererzählt. |
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Es
sind wieder zehn Stücke geworden, die Rainer für das Album eingespielt
hat. Ihre Laufzeiten liegen zwischen 4:48 und 12:57 Minuten. Erneut ist das
Thema christlicher Natur, was Rainer auf seiner Homepage mit folgenden
Worten erklärt: Ich erlebte einige
Parallelen in meinem Leben. So konnte ich Gottes Gnade durch Jesus Christus
erfahren. Das
Album beginnt mit dem sechsminütigen Stück „The Shore Of Japho“.
Sanfte, helle elektronische Klänge die wie Kindheitserinnerungen wirken, eröffnen
diesen Opener. Nach wenigen Momenten kommen aber Sounds auf, die wie
bedrohlich wirkende Wolken das Bild verändern. Dahinein legen sich verträumte
Harmonielinien, die langsam immer mehr an Intensität und Dynamik zunehmen.
Nach etwas mehr als vier Minuten kommen dann ein Schlagzeugrhythmus und
rockige Gitarrenlicks hinzu. Ein starker, Soundtrack mäßiger Beginn des
neuen Otarion-Albums. Mit
9:52 Minuten Spielzeit schließt sich dann der zweitlängste Track „Second
Call“ an. Atmosphärische Sounds mit Pianotupfern und sanften Beckenschlägen
leiten in dieses Stück, das sich nach wenigen Momenten in einen sanften
Postrock artigen Track verwandelt. Rainer verändert im Stück die
Strukturen, Rhythmen und Sounds, so dass er von sehr sanften in druckvolle
und treibende bis hin zu rockigen teils kurzen eruptiven Passagen wechselt.
Das ist sehr atmosphärisch und wird sowohl die Elektronikfans wie auch die
Freunde atmosphärischer Rockmusik begeistern. Ein traumhafter Track, bei
dem man sich aus dem Hier und Jetzt beamen kann. Sehr
elektronisch mit herrlichen Flächensounds beginnt dann das 5:38minütige
„A New Chance“. Auch wenn im Mittelteil einige Schlagzeugrhythmen für
Abwechslung sorgen, handelt es sich hier doch um einen sehr ruhigen und
verträumten Track. Auch das anschließende, 6:38minütige „Advancing
Message“ zeigt sich von einer eher schwebenden und ruhigen Seite. Rainer
versteht es hier unter die Haut gehende Harmonien zu erzeugen, die den Hörer
in eine wohlige Stimmung versetzen. Die elektronischen Sounds verziert er
dabei mit sehr gefühlvollen Gitarrenlicks. Und auch wenn das Schlagzeug in
der Mitte des Stückes einsetzt, ändert sich die Stimmungslage nicht. Schwebende
Klanggebilde mit leichten Postrockeinschüben (hier verzichtet Rainer auf
das Schlagzeug) bestimmen dann das Bild des 5:32minütigen „The Bleached
Face“. Mit echohaften Gitarrensounds startet dann das 6:32minütige „A
Day’s Journey“. Dieser leicht psychedelische Beginn wandelt sich nach
einiger Zeit in einen atmosphärischen Mix aus Elektronik und Postrock.
Danach kommt das mit 12:57 Minuten längste Stück des Albums „Call To
Repentance“. Himmlische Sounds mit Pianoklängen finden sich zunächst in
dem Stück. Atmosphärische Rhythmen und Gitarrenlicks erweitern erneut den
Sound von Otarion und bilden so eine hypnotische Atmosphäre. Das
aus elektronischen Harmonien und Schlagzeug bestehende, 6:44minütige „40
Days To Destruction“, das sanft und betörend beginnende, sechsminütige
„The Reversal“, das zum Ende hin eruptiv anmutet und das 4:48minütige
„Grace To Ninive“ mit seinen leicht perlenden atmosphärischen Flächensounds
beenden dann das Album. Es
ist erstaunlich mit welcher Qualität Rainer Klein aka Otarion in regelmäßigen
Abständen Alben veröffentlicht. Da steht auch das neueste Werk „No Time
Was Lost“ nicht hinten an. Vor allem die Kombination aus elektronischen
Sounds und atmosphärischen Gitarren, gepaart mit gut ausgearbeiteten
Rhythmen, eingebettet in sehr schöne Melodien/Harmonien machen den Reiz
dieses Albums aus. Stephan Schelle, Mai 2021 |
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