Nemesis - Gigaherz
 

Nemesis - Gigaherz
Origo Sound (2010)
(15 Stücke, 76:52 Minuten Spielzeit)

Nemesis nennt sich ein aus Finnland stammendes Elektronik-Trio. Die Formation Nemesis setzt sich aus Ami Hassinen (Synthesizer, Gitarre, Bass, Soundeffekte), Jyrki Kastman (Synthesizer, Keyboards, Effekte) und Joni Virtanen (Keyboards, Synthesizer) zusammen und ist bereits seit 1994 aktiv. Allerdings bin ich erst jetzt auf ihre Musik gestoßen und dass über myspace, dem Internet sei dank. Die Mitglieder der Band sind laut eigenen Aussagen unter anderem inspiriert von der Natur, Technik, Astronomie, Geschichten über UFOs und Geister, Science Fiction Filmen, und natürlich von Musikern und Bands wie Kraftwerk, Can, Tangerine Dream, Neu, Jean Michel Jarre, Jimi Hendrix, Beatles, Hawkwind, Brian Eno, Robert Rich, Steve Roach und vielen anderen. Bei dieser Liste kann man gespannt sein, auf den musikalischen Output.

 


Das Album „Gigaherz“ ist beim Label Origo Sound via Internetplattform PlanetOrigo.com erschienen. Es bietet eine musikalische Reise durch die Evolution des Lebens und im speziellen der Menschheit. Nemesis sagen über das Album, dass es epische, symphonische Electronica, Ambient, Techno und Soundscapes aufweist, die sich zwischen der Musik von Jean Michel Jarre, The Orb und Biosphere bewegt.

„Gigaherz“ ist das mittlerweile siebte Studioalbum von Nemesis, die darüber hinaus noch drei weitere Livealben veröffentlichten. Da ich bisher aber nichts von der Band gehört hatte, ist „Gigaherz“ das Debüt für mich. Also lasse ich mich von den Sounds der Finnen überraschen.

Regen- und Gewittergeräusche zeichnen zu Beginn des Albums im Opener „Kopernikus“ ein düsteres Bild. Doch sobald der hypnotische Rhythmus beginnt, startet der fesselnde Sound von Nemesis. In diesen Sound wird man als Hörer unweigerlich hineingezogen und nicht mehr losgelassen. Der Rhythmus und die darunter gelegte Harmoniefolge ist ein Genuss und sorgt für einen hohen Suchtfaktor.

Die Stücke des Albums sind rhythmisch und oft melodisch zugleich, manchmal (wie im zweiten Teil des Albums) auch sphärisch angelegt und weisen trotz der oben angegebenen Inspirationsquellen eine eigene Handschrift auf. In Track Nummer 3, „Karyon“ kommen Sounds aus den Boxen, die mich an den Soundtrack eines Martin Böttcher (Winnetou, Edgar Wallace) erinnern, aber wesentlich elektronischer sind. Das übt auf mich, der die Musik sehr mag, ebenfalls eine gehörige Portion Faszination aus.

Auch wenn im zweiten Teil des Albums die Melodien zurückgefahren werden und der Fokus mehr auf Klangmalereien gelegt wird (s. den Vergleich zu Steve Roach), so bleibt doch eine hohe Spannungsdichte erhalten. Allerdings gefallen mir die Stücke der ersten Hälfte und die rhythmischen Tracks im zweiten Teil wesentlich besser.

„Gigaherz“ von Nemesis ist eine Goldgrube an tollen Sounds, Atmosphären und Melodielinien. Dazu kommt, dass die Stücke sehr Transparent und mit einem ausgesprochenen Volumen produziert wurden. Es macht einfach Spaß die CD zu hören. Es gibt immer etwas Neues zu entdecken. Nemesis ist eine echte Entdeckung die man dringend antesten sollte.

Stephan Schelle, März 2010

 
   

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