MTA Lab - Synthetica Der Elektronikmusiker Thomas Meier hat seine elektronische Musik bisher unter dem Pseudonym TM Solver veröffentlicht. Mit MTA Lab legt er zusammen mit Marcel Margis und Andre Danker (die ersten drei Buchstaben des Projektnamens setzen sich aus den Anfangsbuchstaben der drei Protagonisten zusammen) ein neues Projekt vor, das mit dem Album „Synthetica“ eine erste Duftnote in 2016 abgegeben hat. |
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Den
Start macht das 13minütige „ATM Resonanz“, das mit leicht flirrenden
und pumpenden Beats beginnt. Darauf werden dann einige harmonische Flächen
gelegt, die zunächst disharmonisch wirken, aber doch sehr gut passen.
Weitere Harmonien und Rhythmusmuster gesellen sich hinzu und machen aus
diesem ersten Track eine hypnotische Nummer, die mich ansatzweise an die
Musik von Mind~Flux erinnert, was vor allem durch den Rhythmus hervorgerufen
wird. Ein klasse Stück, das trotz einer gewissen Monotonie äußerst
belebend wirkt. Ein Widerspruch? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Dann
ziehen die Jungs die Zügel nach einigen Minuten an und spendieren Synthiechöre
und weitere Harmonien und auch die Klangfarben ändern sich im weiteren
Verlauf. Immer aber lässt der Rhythmus die Glieder zucken. „Scritti
Funk“ nennt sich das folgende, achtminütige Stück, das zunächst mit
einigen Flächen beginnt. Nach etwas mehr als einer Minute setzt dann wieder
ein Rhythmus ein und es entwickelt sich eine ähnliche Stimmung wie beim
Opener. Sounds und Rhythmik wirken betörend. Durch leichte Variationen und
zwischenzeitliche Melodienlinien halten sie den Track spannend. Eine
Spur Tangerine Dream kommt dann im 7:41minütigen „Complexion“ auf, ohne
aber den Stil der großen Berliner Vorbilder zu kopieren. Vielmehr mischen
sie wieder hypnotische Beats und Soundeffekte unter, die aus dem Track etwas
Besonderes machen. Das entwickelt eine außerordentliche Anziehungskraft.
Mehrere Strukturwechsel haben sie in den Track eingebaut, wobei der Großteil
des Stückes vom Grundrhythmus bestimmt wird. Herrlich
verträumt und doch rhythmisch zeigt sich das fast 17minütige „Dawn
Voice“, das durch eingängige Harmonien bestimmt wird und den Hörer damit
einfängt. Das 16:29minütige Titelstück sowie das abschließende „Ice
Dance“ zeigen sich ebenfalls von einer hypnotischen Seite. MTA
Lab haben eine wirklich gute Mischung aus ungewöhnlichen Sounds und
anziehenden Rhythmen auf ihrem Debütalbum „Synthetica“
zusammengestellt. Das ist faszinierend und hypnotisch zugleich. Ein
faszinierender Sound, den die Drei da auf Grundlage der „Berliner
Schule“ entwickelt und eingespielt haben. Stephan Schelle, März 2017 |
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