Moonbooter – Cosmoharmonics
 

Moonbooter – Cosmoharmonics
MellowJet Records (2016)
(
10 Stücke, 67:09 Minuten Spielzeit)

Er ist ein Worcahilc, der Bernd Scholl alias Moonbooter. Nicht nur das er regelmäßig Musik unter seinem Alter Ego Moonbooter herausbringt, er unterstützt mit seinem Label auch noch zahlreiche Musiker und mischt ihre CDs. Im Jahr 2009 startete er mit seiner Cosmos-Reihe mit dem Album „Cosmoclimax“. Seither sind vier Alben in dieser Reihe erschienen. Mit „Cosmoharmonics“ legt er nun, nach seinem 2015’er Werk „The Wave“, das fünfte Album dieser Reihe vor. Erschienen ist es im Mai 2016.

 

 


Bernd sagt zu dieser Reihe: Der Cosmos ist für mich ein unbegreifbarer Raum, dessen Geheimnisse mich immer wieder auf´s Neue faszinieren. Dies ist ein Grund dafür, dass ich mich diesem Thema seit Jahren musikalisch widme. Auf meinem 2016er Album „Cosmoharmonics“ lagen, wie der Name es schon vermuten lässt, die Harmonien im Vordergrund. Nun sind alle meine Alben harmonisch und wenig bis gar nicht experimenteller Natur. Auf „Cosmoharmonics“ standen aber die Harmonien von Melodien und auch die harmonischen Ereignisse unterschiedlicher Klangmodulationen im Fokus der Produktionsphase. So sind auch wieder einige Naturklänge wie Piano, Gitarre oder Streicher vertreten, die sich mit den rein elektronischen Klängen zu einem Ganzen verbinden.

Barnd hatte ursprünglich vor ein düsteres und kaltes Album zu machen. Doch schnell erkannte er, dass das nicht Seins ist. Es ist immer gut, wenn man das selbst erkennt, denn wie heißt das Sprichwort so schön: „Schuster bleib bei deinen Leisten“. Obwohl ich es auch sehr spannend gefunden hätte von Moonbooter mal ein düsteres Album zu hören.

Wie dem auch sei, wo Moonbooter drauf steht, ist auch Moonbooter drin, so könnte man es kurz und knapp umschreiben. Und so präsentiert er uns auf „Cosmoharmonics“ wieder seine von herrlichen Melodien, Flächen, Harmonien sowie kraftvollen Beats durchzogenen Stücke. Das sind seine Stärken und die spielt er auf dem neuen Album komplett aus.

Sphärisch ziehen die ersten Schwaden im aufkommenden „Simply Ethereal“, das die CD eröffnet, auf. Schon nach wenigen Momenten wird es dann rhythmisch. Hier zeigt sich Moonbooter‘s Geschick für vertrackt angelegte Rhythmik, die sehr harmonisch mit den Melodielinien in Einklang stehen. Sehr abwechslungsreich hat er diesen eröffnenden Track gestaltet und arbeitet darüber hinaus mit leisen, sanften sowie kraftvollen lauten Passagen. Das ist Moonbooter at it’s best.

Sanft beginnt auch „Drop“ dem er dann nach etwa zwei Minuten einen druckvollen Beat unterlegt. Dazu kommen einige Sounds die wie das Wort „Drop“ klingen. Clubatmosphäre mit leichten Technobeats kommt dann in „Oscillation“ auf. Diese Technobeats unterbricht er dann immer wieder durch sehr ruhige Passagen, die sich dann wieder stetig aufbauen. „The Greatest Mystery“ könnte man als elektronische Ballade bezeichnen. Hier geht Moonbooter sehr gefühlvoll ans Werk. Gleiches gilt für das Pianostück „Pure Natural“, das wie ein leichter Sommerwind durch den Äther zieht.

„Pan Tau“ (den kennen wir doch alle noch aus unserer Kindheit) besticht durch einen intensiven und tanzbaren Rhythmus. Ein treibender Track der gefangen nimmt. Mit dem verträumt rhythmischen „Romantic In Space“ (ein gut gewählter Titel) endet dann die CD.

„Cosmoharmonics“ ist kein düsteres Album geworden, wie es Bernd Scholl aka Moonbooter zunächst geplant hatte. Stattdessen spielt er wieder seine ganze Stärke aus und legt ein tolles Album hin mit rhythmischen und hoch melodischen Tracks. Freunde von melodischer/rhythmischer Musik können hier bedenkenlos zugreifen.

Stephan Schelle, Juni 2016

 
   

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