Maxxess – Green Fairy
 

Maxxess – Green Fairy
Eigenvertrieb (2014)
(7 Stücke, 55:07 Minuten Spielzeit)

Max Schieferle aka Maxxess lässt sich in den letzten Jahren etwas Zeit um seine Alben zu veröffentlichen. Zwischen seinem vierten und fünften Album lagen drei Jahre, bis zu seinem sechsten Album, das im April 2014 erscheint, sind mittlerweile vier Jahre ins Land gegangen. Aber, wie sagt man so schön: „Gut Ding will Weile haben“. Das neuste Werk nennt sich „Green Fairy“ und präsentiert wieder sieben Instrumentalstücke, in denen Max elektronische Musik mit Progressive Rock angehauchten Gitarren verknüpft.

 


Das Mädel auf der Vorderseite ist eine Mischung aus Fee und Hippie-Girl (ähnelt so ein bisschen Twiggy in den späten 60’ern), was auf Psychedelic Rock hinweisen könnte. Dem ist aber nicht so, Max ist seinem Stil auch auf seinem neuesten Werk treu geblieben. Er wandelt ja seither zwischen den Welten und verbindet elektronische Klänge mit Rockelementen, womit man seine Musik nicht wirklich in eine Schublade stecken kann. Und genau das trifft auch auf sein neues Album „Green Fairy“ zu.

Zwar sind die ersten Klänge vom Opener „Distilled Reality“ noch recht rockig, aber sobald der Rhythmus und die Synthies einsetzen entwickelt sich das Ganze zu einem recht sanften elektronischen Instrumentalrockstück, denn seine rockige Ader kann Max nun wirklich nicht verstecken. Ab der Mitte des Tracks lässt er das Schlagzeug kraftvoller von der Leine und dann schält sich da der typische Maxxess wieder aus dem Stück heraus. Das hat eine unglaubliche Faszination. Schon nach diesem Stück merke ich, dass sich das Warten auf das neue Album mehr als gelohnt hat.

Atmosphärischer geht er dann im zweiten Stück „Thujone Incantation“ vor. Sanfte Synthieklänge bestimmen über weite Strecken das Bild und auch die Gitarre wird eher atmosphärisch eingesetzt. Erst am Ende des Stückes kommen wieder etwas rockigere Klänge auf. Das Titelstück geht dann streckenweise ganz schön ab, denn der Rhythmus, den Maxxess dem Hörer da um die Ohren haut, ist nicht von schlechten Eltern. Aber auch ruhige Passagen sind in dem Zehnminüter zu finden, was einen perfekten Ausgleich zur Rhythmik darstellt.

Nach dem wunderbar verträumten „Melting Ritual“ und dem spannungsgeladenen „Absinthe Desolation“ (das könnte ich mir auch gut als Soundtrack für einen Agententhriller oder Bondfilm vorstellen) kommt das abwechslungsreiche „Narcotic“ in dem sowohl Progressive- wie auch Hardrockgitarrenriffs sich ein Stelldichein geben. In der Mitte und zum Ende hin klingt die Akustikgitarre von Max fast so wie von Gordon Giltrap gespielt. Den Abschluss bildet dann das hinreißende „Green Hour“ in dem sphärische Synthies, auf traumhafte Gitarrensounds und einen sich zum Ende hin steigernden Rhythmus und ausweitende Dynamik treffen.

Maxxess schafft es immer wieder eine fesselnde Kombination aus elektronischer Musik und Progressive Rock, ja sogar auch Hardrock herzustellen. So ist auch das sechste Werk „Green Fairy“ gestrickt. Ein klasse Album, das mit herrlichen Melodien und tollen Soli aufwartet. Sowohl die Freunde der Elektronikmusik wie auch die Rockfans sollten sich dieses Album unbedingt zulegen.

Stephan Schelle, April 2014

 
   

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