La Mansarde Hermétique – The Attic Diaries –
Episode 1 La Mansarde Hermétique ist ein Improvisationsduo bestehend aus den beiden Elektronikmusikern Michael Brückner und Mathias Brüssel. Die beiden haben in der Zeit von 2013 bis 2023 zahlreiche Sessions - zum Teil auch mit musikalischen Gästen - absolviert und diese auch mitgeschnitten. Anfang 2023 beginnt nun eine Veröffentlichungsreihe unter dem Titel „The Attic Diaries“, die in zweimonatlichem Rhythmus auf Bandcamp zum kostenlosen Download erhältlich ist. Die Musiker freuen sich aber, wenn die Musikfreunde dort einen selbst gewählten Obolus entrichten. |
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Das
Material in der ersten Folge stammt von unserer allerersten Session, was
aber nicht bedeutet, dass wir alle Sessions in chronologischer Reihenfolge
veröffentlichen werden. Oder, es gibt eine * Art * chronologisches System,
das wir uns ausgedacht haben, aber es ist nicht linear... Aufgrund der Natur
dieser Sessions (und Mathias’ und meines Musikgeschmacks) gibt es eine
ziemlich große Vielfalt an Musikstilen - oder es ist immer eine Mischung
aus allen möglichen (elektronischen) Stilen, aber der Schwerpunkt kann von
Session zu Session variieren - oder sogar von Moment zu Moment. Natürlich
ist die meiste Zeit etwas Ambient, etwas Berliner Schule, einige
experimentelle Elemente, aber auch eher zeitgenössische Electronica
dabei... Die
erste Veröffentlichung trägt den Untertitel „Episode 1“ und enthält
vier Stücke, die auf zwei CDRs Platz finden. Das
erste Stück trägt den Titel „First Sequence - ReVisited“ und ist 19:43
Minuten lang. Das Stück beginnt mit ratternd/pulsierenden Sequenzerrhythmen
auf denen dann sanfte Flächen Platz finden. Nach ca. anderthalb Minuten
kommt dann eine Melodielinie auf. Es folgen weitere Rhythmusmuster und
dynamischere Harmonieflächen, die sich zu schnellen Sequenzerrhythmen
verformen. Ab der Hälfte sorgt dann ein pumpender Rhythmus für eine
Weiterentwicklung. Die Dynamik steigt immer weiter und sorgt für einen
hypnotischen Mahlstrom. Ein klasse Track, der unbedingt veröffentlicht
werden musste. „Hypnotic
Drift“ nennt sich der zweite, 29minütige Track. Nach einem flächigen
Beginn sorgt ein tackernder/flirrender/echohafter Rhythmus nach gut 50
Sekunden für eine sanfte Unterbrechung. Dieser Rhythmus wird immer wieder
in die Harmonien eingestreut, was den Spannungsbogen hoch hält. Musikalisch
entwickelt sich das Stück nur recht langsam und wird dann am Ende in einen
leicht experimentellen Part übergeben. Der
dritte, 36:07minütige Track trägt den Titel „The Bird (How To Tame A
Little Free Wild Thing)“. Da
macht der Titel des Stückes schon recht neugierig. Das Stück beginnt aber
zunächst noch recht verhalten und mysteriös. Es schälen sich aber schon
Melodiebögen heraus, die zwischen harmonisch und surreal wechseln. Nach
etwas mehr als fünf Minuten wird es dann recht rhythmisch und im Mittelteil
gehen dann die Sounds etwas wild durcheinander, behalten trotz alledem noch
einen harmonischen Charakter. Das passt dann auch gut zu dem Titel, da die
beiden Vogelwild aber strukturiert zu agieren scheinen. Da wirkt das Ganze
auch schon mal auf charmante Art leicht chaotisch. Der
letzte Track ist das 21:33minütige „Der Vogel (SoundCloud Edit) -
ReVisited“. In diesem Stück finden sich verschiedene Passagen. So beginnt
das Ganze mit leicht surrealen Klängen und Rhythmusmustern, die sich
harmonisch entwickeln und von Effekten durchzogen werden. Verschiedene
Rhythmusstrukturen werden immer mal wieder eingestreut und es werden auch
mal recht surreale Klangpassagen eingebaut. Manches wirkt dabei auch recht
futuristisch. Die
Stücke auf „The Attic Diaries - Episode 1“ sind es allemal Wert veröffentlicht
zu werden. Auch wenn Michael Brückner und Mathias Brüssel die Stücke
kostenlos anbieten und auf eine Spende der Musikfreunde hoffen, so sind sie
alles andere als Ausschussware. Qualitativ bietet das Duo gut gemachte
Improvisationen, die den Freunden der elektronischen Musik munden werden.
Man darf gespannt sein, was da als nächstes ausgepackt wird. Stephan Schelle, Februar 2023 |
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