Klaus Schulze & Pete Namlook – The Dark Side Of The Moog Vol. 9 - 11
 

Klaus Schulze & Pete Namlook – The Dark Side Of The Moog Vol. 9 - 11
MIG Music (2016)

(
21 Stücke, 288:47 Minuten Spielzeit)

Am 27. Mai 2016 endet die Wiederveröffenlichungstrilogie der Kooperation von Klaus Schulze und Pete Namlook, die unter dem Titel „Dark Side Of The Moog“ erschienen ist. Die letzte Box enthält die letzten drei Alben der Reihe, einen DTS 5.1 Surround-Mix von „Vol. 11“ und als besonderes Bonbon eine Bonusdisc mit einem Livemitschnitt von Klaus Schulze & Pete Namlook, der am 23.04.1999 beim Live At Jazzfestival in der Hamburger Fabrik mitgeschnitten wurde. Soweit mir bekannt ist, ist dieser Mitschnitt bisher unveröffentlicht und nicht identisch mit „Vol. 8“.

 

 


Spendiert wurde der Box in der ersten CD ein zwölfseitiges Booklet, das sich aber im Innenteil nicht von dem der ersten Box unterscheidet. Auch hier findet man das rare Foto von Schulze, Namlook und Robert A. Moog sowie die allgemeinen Linernotes von Eckie Stieg. In den anderen Beiblättern sind dann die bei MIG erscheinenden bzw. erschienenen Sololaben von Schulze abgedruckt.

Auch die Stücke dieser Alben wurden wieder in einzelne Parts unterteilt und tragen als Titel Abwandlungen von Pink Floyd-Alben bzw. –Stücken. Wie schon erwähnt sollte dies keine Hommage an die britische Artrockband sein, sondern war als Spaß gedacht, da Schulze von jeher Schwierigkeiten hat, Titel zu kreieren. Das muss er aber auch nicht, denn seine Musik spricht für ihn.

Enthalten sind auf „Vol. 9“, „Set The Control For The Heart Of The Mother“, das in sechs Parts unterteilt ist, während „Vol. 10“ „Astro Know Me Domina“ Part 1 bis 6 enthält und „Vol. 11“ die vier Teile von „The Heart Of Our Nearest Star” beinhaltet. Die vierte Disc besteht aus dem DTS 5.1 Digital Surround-Mix von „Vol. 11“, der in der Originalfassung der damaligen CD beilgelegt war.

„Vol. 9“ beginnt mit „Set The Control For The Heart Of The Mother Part 1“, bei dem Namlook akzentuierte Rhythmen auf Schulze’s wunderbare Harmonien setzt. Am Ende des 19minüters stehen die Rhythmen dann im Vordergrund. Wieder etwas verstörend geht es in „Part 2“, einer Klangcollage zu. Dem folgt dann aber ein äußerst hypnotischer und harmonischer „Part 3“, der über zwölf Minuten fesseln kann. Nach dem 1:30minütigen Rauschen in „Part 4“, geht es dann in „Part 5“ und „Part 6“ typisch Schluzemäßig weiter.

Hintergrundklänge aus dem Synthie und eine Stimme, die einen Text spricht, bestimmen „Astro Know Me Domina Part 1“. Experimentell geht es dann auch in „Part 2“ zu. In diesen Kontext mischen sich dann einige tranceartige, loungige Rhythmen. „Part 4“ verbindet wunderbar melodiöse Passagen mit sphärischen Strecken. Lange Klanggebilde durchziehen dann in „Part 5“ den Raum um in einen hypnotischen „Part 6“ zu münden.

Die CDs 11 und 12 bestehen dann aus den beiden unterschiedlichen Soundformaten von „The Heart Of Our Nearest Star” eine genau Besprechung findet ihr hier.

Die Bonusdisc enthält einen Mitschnitt vom 23.04.1999, bei dem Pete Namlook und Klaus Schulze beim Jazzfestival in Hamburg live aufgetreten sind. Enthalten sind zwei Longtracks mit einer Gesamtspielzeit von gut 71 Minuten. Die Musik ist nicht identisch mit „Vol. 8“ der Reihe. Wahrscheinlich wurde damals nur ein Teil des Konzertes veröffentlicht und wird nun in der Box fortgeführt.

Für alle, die in den 90’er Jahren die limitierten Auflagen der „Dark Side Of The Moog“ nicht bekommen konnten, hat MIG Music nun die Alben wiederveröffentlicht. Nicht nur für Sammler von Klaus Schulze’s Musik.

Stephan Schelle, Mai 2016

 
   

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