Klaus Schulze – Picture Music „Picture Music“ wurde erstmals im Jahr 1975 veröffentlicht und enthielt die beiden Stücke „Totem“ und „Mental Door“, die es jeweils auf über 23 Minuten Spielzeit brachten und damals eine komplette Albumseite füllten. Wiederveröffentlicht wurde das Album im Jahr 2005 von Revisited Records, einem damaligen Unterlabel von SPV. Am 29.04.2016 erschein das Album in der 2005’er-Version erneut beim deutschen Label MIG Music. |
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„Totem“
bietet weite und wabernde Flächen, deren Klangfarben sich langsam
entwickeln. Ein zuckender Rhythmus gibt den Takt an. Darüber legt Klaus
eine Melodiephrase. Innerhalb des Stückes wird so manche Wendung vollzogen,
die unterschiedliche Klangbilder hervorruft. Der Titel behält aber über
die volle Länge seine Spannung, man kann förmlich in die Klangkaskaden
eintauchen. „Mental
Doors“ klingt futuristisch. Da bilden zischende Synthiesounds den Einstieg
in den Track und es klingt, als befände man sich auf einem Raumschiff. Die
Melodielinien, die Klaus anstimmt sind streckenweise disharmonisch, passen
aber ins Gesamtbild. Dann erklingt ein Schlagzeug und Klaus scheint sich in
einen wahren Rausch zu spielen. Ein britischer Journalist schrieb anno 1975
über die Platte „… hypnotic quality. Klaus’ first true synth
album.“ Dem ist nichts hinzuzufügen. Als
Bonus befindet sich auf der CD mit „C’est Pas La Même Chose“ eine
33minütige Alternativversion von „Totem“. Klaus nimmt Klangmuster und
-strukturen des ersten Stückes auf, präsentiert sie aber in einer anderen
Art. Vor allem nach gut 20 Minuten entwickelt sich das Stück rhythmischer
und etwas experimenteller um dann wiederum in eckstatisch anmutende
Sequenzen zu driften, bevor der Tack dann ruhig dem Ende entgegen schwebt. Das
vierte Album des Elektronikpioniers zeigt sich von seiner hypnotischen
Seite. Ein klasse Werk. Diejenigen, die bereits die 2005’er Version
besitzen, bekommen mit der Neuauflage nicht Neues, daher richtet sich meine
Empfehlung an die Musikfreunde, die das Album bisher nicht in ihrer Sammlung
haben. Stephan Schelle, Mai 2016 |
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