Klaus Schulze – Moondawn
 

Klaus Schulze – Moondawn
MIG Music (1976 / 2016)
(
3 Stücke, 73:59 Minuten Spielzeit)

„Moondawn“ gehört zu den Klassikern des Elektronikpioniers Klaus Schulze. Das Album, das erstmals 1976 veröffentlicht und im Jahr 2005 bei Revisited Records wiederveröffentlicht wurde, zählt zu seinen frühen Meisterwerken. Am 24.06.2016 erscheint die 2005’er-Asugabe erneut bei MIG Music. Sowohl die Originalstücke, wie auch der 2005’er Bonustrack „Floating Sequence“ und das Booklet sind identisch. Statt des sechsseitigen Digipacks, kommt die 2016’er-Version allerdings als vierseitiges Digipack auf den Markt.

 

 


Klaus setzte auf „Moondawn“ erstmals den „Big Moog“ ein. Zusammen mit dem Schlagzeuger Harald Großkopf spielte Klaus die zwei Stücke „Floating“ und „Mindphaser“ in nur einer Nacht ein. „Floating“ ist dem Titel entsprechend ein erst langsam, dann stetig dahin fließender Track, der eine hypnotische Sogwirkung hat.

Elektronisches Wellenrauschen leitet dagegen den Track „Mindphaser“ ein, der genau wie der erste Track mehr als 25 Minuten Spielzeit aufweist. Dann erklingt eine melancholisch wirkende Melodiesequenz, zu der sich Donnergrollen mischt. Auch dieser faszinierende Track entwickelt sich langsam und stetig, bis er in einen rockigen Mittelteil (klingt wirklich als sei eine Band am Werk) übergeht und in ein ekstatisches Ende mündet.

Die erste CD-Veröffentlichung von „Moondawn“ hatte Klaus bearbeitet, um einen Knackser, der auf den Originalbändern zu hören war, herauszunehmen. Da die Fans das nicht gut fanden, hat er bei dieser Aufnahme das Originalband unverändert übernommen.

Als Bonus enthält die CD das 21:11minütige Stück „Floating Sequence“, das aus der 76’er „Moondawn“-Session stammt und gut zu den beiden vorangegangenen Stücken passt. Der Track steigert sich vor allem durch die Dynamik, die bis zum Ende hin immer mehr zunimmt.

Wer die 2005’er Ausgabe bereits besitzt, für den gibt es hier nichts Neues zu entdecken. Allen anderen kann aber nur wärmstens zu dieser Version geraten werden.

Stephan Schelle, Mai 2016

 
   

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