Klaus Schulze - Irrlicht Das 1972’er Frühwerk „Irrlicht“ war Klaus Schulzes erstes Soloalbum. Im Jahr 2006 erfuhr es bei Revisited Records seine zweite Geburt und erschien im sechsseitgen Digipack mit dem 24minütigen Bonustrack „Dungeon“ und einem 16seitigen Booklet mit zahlreichen Fotos und Linernotes. Am 18.03.2016 ist die 2006’er-Version erneut bei MIG Music erschienen. Statt des sechsseitigen Digipacks, kommt die 2016’er-Version nun als vierseitiges Digipack auf den Markt. |
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Eine
weitere Besonderheit bestand in dem Orchester, das Schulze mit in seine
Musik einbaute, in dem er die Aufnahme, die er mit einem Kassettenrecorder
und einem billigen Mikrophon mitschnitt, später rückwärts laufen ließ.
Aufgenommen hat Klaus Schulze das Colloquium Musica Orchester in der Freien
Universität in Berlin. Er konnte die Aufnahme machen, ohne sie bezahlen zu
müssen, was ansonsten sein damaliges Budget überschritten hätte. Die
Stücke des Albums sind in drei Sätze unterteilt. Im 23minütigen „1.
Satz: Ebene“ treffen sphärisch, psychedelische Klanggebilde auf sakrale
Klangformen, die in einen ekstatischen Teil münden, während es im fast
sechsminütigen „2.Satz: Gewitter (Energy Rise, Energy Collaps)“ recht
futuristisch zugeht. Das hat was von einem Soundtrack oder von Theatermusik.
In der letzten Hälfte ziehen dann sanfte Orgelschwaden durch den Raum. In
„3. Satz: Exil Sils Maria“ werden symphonische Parts mit verstörenden
Klangkaskaden verbunden. Das
Bonusstück hat der Musikverleger Klaus-Dieter Müller, der das Musikarchiv
von Klaus in- und auswendig kennt, auf einem Tape gefunden, das zwei
Longtracks von einem Konzert in Reims aus dem Jahr 1976 enthält. Das
Ursprungsdatum dieses als „Dungeon“ betitelten Stückes ist allerdings
nicht bekannt. Mit
„Irrlicht“ begann die musikalische Solokarriere des Elektronikpioniers
Klaus Schulze. Dieses Album erschien am 18.03.2016 erneut in der bereits
2006 veröffentlichten Fassung. Wer es noch nicht hat und an experimenteller
Elektronikmusik interessiert ist, bekommt mit diesem Werk ein Zeitdokument. Stephan Schelle, Mai 2016 |
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