Klangwelt - Age Of Numbers
 

Klangwelt – The Age Of Numbers
10/78:19 - 2004

Der in der Nähe von Hamburg beheimatete Gerald Arend veröffentlichte im Jahr 2002 unter dem Pseudonym Klangwelt seine DebütCD Weltweit. Dieses zeichnete sich durch herrliche, warme Melodien, mitreißende Sequenzerrhythmen und einen glasklaren Sound aus. Bei den Fans der Szene kam das Werk so gut an, dass er bei der Schwingungenwahl 2002 der Abräumer war (u. a. Bester Newcomer Platz 2 und Beste CD Platz 1).

Auf seinem in 2003 erschienenen Folgewerk mit dem Titel The Age Of Numbers entführt uns Klangwelt in das Zeitalter der Zahlen. Bekanntlich ist nach einem Erfolg das zweite Album immer das schwierigste. Aus diesem Grund und dem Umstand, dass der Titel der CD Assoziationen zu Kälte und Nüchternheit der Sounds zulässt, war ich äußerst neugierig auf das Ergebnis.
 

 

 

Gespannt geht der Silberling also in den Player und was hören meine Ohren da? Der Opener der CD Zero beginnt mit dem Ticken von Uhren. Ist das etwa eine Version von Pink Floyds Time? Nein, denn schon hören wir Samples von gesprochenen Ziffernfolgen der mathematischen Konstante Pi. Also schon der Bezug zu den Zahlen. Eine Sequenz á la Jarre startet und ein Gitarrensound legt sich darüber. Ein knackig poppiger Titel lässt gleich gute Laune aufkommen.

Track zwei Enigma bietet mit seinen anfangs ruhig und düster angelegten Sounds sowie einem Mix aus Jarre-typischen Klängen und Sequenzen á la „Berliner Schule“ schon gleich einen Gegenpol zu dem Opener, der aber im Verlauf  an Dynamik gewinnt. Es folgen weitere acht Tracks auf dieser sehr abwechslungsreichen CD, die man wieder und wieder hören kann. Einen Titel besonders hervorzuheben fällt schwer, da alle qualitativ gleichwertig sind.

Wie schon auf seinem Erstling bietet Gerald aka Klangwelt auf dieser CD herrliche Melodien, perlende Sequenzen und fetzige Rhythmen zwischen Jarre und Tangerine Dream, denen er seinen eigenen Stempel aufdrückt. Sein Zweitwerk ist dem seines Debüts ebenbürtig, ja er schafft es dieses noch homogener zu gestalten. Durch sich langsam ineinander verwandelnde Klänge (Soundmorphs) zwischen den Stücken wirkt das Album wie aus einem Guss. Der Sound ist auch wieder hervorragend und bietet tolle Stereoeffekte, die am besten über Kopfhörer oder eine Surroundanlage zu genießen sind.

Für Freunde melodischer Instrumental- /Elektronikmusik ist dieses Album absolut zu empfehlen.

Stephan Schelle, Mai 2004

 
   

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