Johan Tronestam – Arthur Went Above The Clouds
 

Johan Tronestam – Arthur Went Above The Clouds
SynGate (2016)

(
9 Stücke, 78:06 Minuten Spielzeit)

Im Jahr 2016 veröffentlichte der schwedische Elektronikmusiker sein viertes Album beim deutschen Label SynGate Records. Es trägt den Namen „Arthur Went Above The Clouds“ und ist dem Autor Sir Arthur Charles Clarke kurz Arthur C. Clarke gewidmet, der durch zahlreiche Romane und Erzählungen bekannt ist. Zusammen mit Isaac Asimov und Robert A. Heinlein wird er oft als einer der „Big Three“ der englischsprachigen Science Fiction bezeichnet. Auch Johan’s verstorbenem Vater ist das Album gewidmet, der – wie im Booklet zu lesen ist – ein Träumer voller Ideen war.

 

 


Die meisten werden Arthur C. Clarke‘s Namen aber wohl durch die Verfilmung seiner Geschichten „2001: A Space Odyssee“ (Stanley Kubriks: „2001: Odysse im Weltraum“) und „2010: Odyssee Two“ („2010: Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen“) kennen.

Johan Tronestam, der insgesamt 20 Stücke für dieses Projekt in der Zeit zwischen 2013 bis 2016 eingespielt hat, wählte neun dieser Titel für dieses Album aus, das eine Fortsetzung erhalten soll.

Los geht es mit dem mehr als elfminütigen „Climbing The Beanstalk“ das sich mit seinen elektronischen Sounds langsam aber stetig in die Gehirnwindungen des Hörers schraubt. Nach etwas mehr als zwei Minuten kommen dann Rhythmus und Sequenzer auf, die dem Track Drive und eine Spur „Berliner Schule“-Flair verleihen. Darauf setzt Johan dann eine eingängige Melodielinie.

Technologischer mit einem kleinen Hauch Kraftwerk (in den ersten Rhythmusstrukturen) legt er dann im zweiten Stück „A Reflection On Possibilities“ nach. Der Track bzw. die Melodie geht sofort ins Hirn und setzt sich dort fest. Ein sehr schönes rhythmisches Stück herrlichen Synthiechören. Sanfte, spacige Melodiebögen, die von Vocoder verfremdeter Stimme unterbrochen werden und den Weltraumaspekt unterstützen, sind in dem Titelstück zu hören. Das Stück mutiert später aber zu einem, sehr rhythmisch/melodischen Track.

Sphärische Flächen und zirpende Synthies ziehen zunächst in „The Kármán Line“ durch den Raum bis sich nach gut anderthalb Minuten ein dahin trabender Rhythmus hinzugesellt. Darauf setzt Johan dann Melodietupfer und Sequenzerrhythmen, die dem Track einen mystischen Charakter verleihen.

Weiter geht es mal spacig/hymnisch wie in „A Journey Of No Return“ oder rhythmisch und melodisch wie in „Magnitude“, bevor dann das zunächst spacige und später verträumte „Anti-gravity“ das Album beschließt.

Wie schon auf den vorangegangenen Alben strotzt auch das neue Werk von Johan Tronestam nur so vor herrlichen Melodien. Ein schönes Elektronikalbum, das den schwedischen Musiker weiter in der Szene etablieren sollte.

Stephan Schelle, April 2017

 
   

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