Jim Ottaway – Infinite Universes
 

Jim Ottaway – Infinite Universes
Eigenvertrieb (2023)

(
9 Stücke, 65:19 Minuten Spielzeit)

Der australische Elektronikmusiker Jim Ottaway, der im Februar 2023 bei der Schallwelle-Preisverleihung in der Rubrik „Der eigene Weg“ gewonnen hatte, legt im Sommer 2023 mit seinem neuesten Werk, das den Titel „Infinite Universes“ trägt, nach. Es ist, wie er sagt, die nächste natürliche Entwicklung in seiner Serie von Space Ambient/Elektronik-Alben zu denen auch „Threshold Of The Universe“ (2021), „Beyond The Purple Sun“ (2019), „Deep Space Blue“ (2017) und „Southern Cross“ (2016) gehören. 

 

 


Jims neues Album besteht aus neun elektronischen Ambient-Tracks, die sich alle um die Schönheit, das Wunder und die Komplexität des Universums drehen. Das Album stellt auch die Frage... „Könnte es sein, dass unser Universum nur ein Teil einer Vielzahl von Universen ist... eine Unendlichkeit von Universen... ein Multiversum?“. In der Tat eine faszinierende Frage.

Jim Ottaway nimmt ständig Stücke auf und verstaut sie zunächst in seinem Musikarchiv, bis er passende Stücke für ein Album zusammen hat. So haben sich über die Jahre zahlreiche Tracks angesammelt. Jim wählt die Tracks aus seinem „Tresor“ so aus, dass sie am besten zum Thema des jeweiligen Albums passen. Die meisten Tracks auf „Infinite Universes“ wurden in den letzten Jahren komponiert und aufgenommen, aber einige Tracks wurden bereits 2008 komponiert und aufgenommen. Alle Tracks auf dem Album wurden jedoch in den letzten sechs Monaten mit zusätzlichen Aufnahmen versehen und die Aufnahme und Produktion wurde im Mai 2023 abgeschlossen. Jim komponiert und nimmt seine gesamte Musik in seinem Heimstudio auf, das am Fuße des wunderschönen Springbrook Mountain an der Gold Coast in Australien liegt.

Auf dem Album finden sich neun Stücke mit Laufzeiten, die alle sechseinhalb bis fast acht Minuten Länge aufweisen. Mit dem 7:19minütigen „Beyond Heaven And Earth“ startet Jim in sein neues Werk. Der Track wird bestimmt von sehr harmonischen und weiten Flächensounds, die sanft durch den Raum wehen und die im Verlauf mit einer sanften Melodie ummantelt werden. Das klingt spacig und wohlig zugleich.

Ähnlich zeigt sich auch das 7:52minütige „Ancient Starlight“, das darüber hinaus aber noch mit einer rhythmischen Synthstimme angereichert wird, die den Grundton angibt. Es folgen auch hier Melodielinien. Der Track vermittelt so etwas wie einen Sonnenaufgang in einer fremden Welt. Dieses Bild baut sich bei der Musik zumindest bei mir vor dem geistigen Auge auf.

Monumental startet Jim dann in den 7:28minütigen Track „Hidden Universes“. Auch hier baut sich vor meinem geistigen Auge eine Landschaft eines fernen Planeten auf. Nach etwa einer Minute sorgt aber eine Melodie für wohlige Stimmung. Jim spielt hier auch mit der Dynamik des Leadsynthies, was den Spannungsbogen oben hält.

Es folgen weitere sehr spacige Stücke, von denen mich besonders das 6:44minütige „An Infinity Of Universes“ durch seine sanfte rhythmische Struktur und der Melodie, die von Pianosounds bestimmt ist, besonders bewegt. Die Zusammenstellung der Sounds ist hier perfekt gelungen. Und in die weiten Flächen im 7:35minütigen „Voices Of Universal Infinity“ wird man förmlich magisch hineingezogen. Der mystische Track „Light Fropm Perfect Darkness“ beendet dann das Album.

Dem australischen Elektronikmusiker Jim Ottaway ist mit „Infinite Universes“ der Soundtrack zu einem Weltraumtrip in ferne Galaxien gelungen. Schwebende, flächige Klangskulpturen, vermischt mit sehr schönen Melodien lassen die Hörer förmlich vor den Boxen in andere Sphären steigen.

Stephan Schelle, September 2023

 
   

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