Harald Nies – Tales Of
Light Harald Nies ist Gitarrist und Keyboarder. Auf seinen Produktionen lässt er elektronische Musik mit Gitarrensounds verschmelzen, was manchmal zu rockigen Passagen führt. Zuletzt hatte er vor einem Jahr ein Album unter dem Titel „Horizon“ mit sehr relaxter Musik herausgebracht. Im Sommer 2016 folgt nun der Nachfolger mit dem Titel „Tales Of Light“, auf dem sich neun Tracks mit Laufzeiten von 6:06 bis 12:21 Minuten befinden. |
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Sphärisch
und etwas bedrohlich wirkt der Beginn von „Invisible“. Auf einem eher düsteren
Rhythmus legt er einige Flächen und zwirbelnde Sounds. Gut vier Minuten
zieht der Track stoisch dahin, bis eine Art Drumprogrammierung aus der
Lethargie reißt. Einige Zeit später kommen dann auch Synthieharmonien auf,
die den Track recht gefällig machen. Dem schließt sich das 12:21minütige
„400 To 700“ an. Die schon zu Beginn aufkommenden Flächen scheinen in
Richtung „Berliner Schule“ zu weisen, was dann streckenweise in den
ersten vier Minuten der Fall ist. Erst danach kommt ein fesselnder und
mitreißender, pumpender Rhythmus auf und die Post geht langsam ab.
Rhythmus, Harmonien und die folgende Melodielinie sorgen jetzt für gute
Stimmung. Immer weiter steigert sich der Track zu einem tollen Stück, das
mitreißt. Das
8:37minütige „Follow Me“ zeigt sich dann eher wieder von einer
ruhigeren Seite und bietet dann nach etwa zweieinhalb Minuten atmosphärische,
sanfte Rockmusik, sobald Drumcomputer und E-Gitarre einsetzen. Ab jetzt
zeigt die Mischung aus E-Gitarre und Elektronik ihre ganze Wirkung. Toller
Track. Nach
einem sphärisch/spacigen Beginn entwickelt sich nach anderthalb Minuten der
elfminütige Track „Blind Fall“ durch die aufkommenden Rhythmusmuster
weiter. Darauf setzt Harald einige Harmonien, die daraus einen gefälligen
aber nicht nachhaltigen Track machen. Im nächsten Stück „Reflectance“
nimmt Harald diesen Rhythmus mit und dreht zudem an der Dynamikschraube,
kann aber durch eingängigere Harmonien mehr aus dem Stück herausholen.
Nach einem sanften Mittelteil kommen herrliche Harmonien und der pumpende
Rhythmus zurück. Sitarklänge
eröffnen das sechsminütige „Cahaya“ in dem Harald asiatisches Flair
verbreitet. Unter die Sitarklänge hat Harald Flöten und Flächen gelegt.
Ein sehr meditativer Track. Dynamisch mit teils bedrohlichen Sounds zeigt
sich dann das abschließende „The End Of The Candle“. In diesem abschließenden
Track erzeugt er eher Stimmungen und weniger Melodiebögen. Das
neue Werk von Harald Nies hinterlässt bei mir leider gemischte Gefühle.
Seine Stärke, der Dialog von E-Gitarre und Synthies kommt für meinen
Geschmack auf dieser CD leider etwas zu kurz. Im Stück „Follow Me“
blitzt diese auf und auch „400 To 700“ weiß zu überzeugen. Freunde
seiner Musik sollten auf jeden Fall zunächst eine Hörprobe nehmen. Stephan Schelle, Juli 2016 |
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