Harald Grosskopf - Yeti Society
 

Harald Grosskopf - Yeti Society
7 / 44:07 Groove Unlimited (2004)

Der in der Elektronikszene äußerst bekannte Schlagzeuger Harald Grosskopf (u. a. Soloprojekte, Ashra, SunyaBeat) bringt mit “Yeti Society” sein neustes Werk heraus. Eigentlich ist es kein echtes Solowerk, denn neben ihm war sein langjähriger Begleiter, Steve Baltes, der ebenfalls bei Ashra und Sunya Beat mitwirkte, an der Interpretation und Komposition der Stücke beteiligt.

Wir starten mit dem Stück „Circumspection“ asiatisch, denn die Stimmen, die anfangs ertönen klingen wie tibetanischer Gesang. Nach gut einer Minute wechselt dieser spirituelle Einstieg in eine Passage die uns klanglich in den Weltraum zu versetzen scheint. Erst sphärisch und symphonisch kommt durch den Einsatz von Schlagzeug und Perkussion Rhythmus ins Spiel und macht diesen Titel unwiderstehlich.
 

 

 

 

Mit „Bravery“ ist ein sehr perkussiver Track auf dem Album enthalten, durch den sich streckenweise eine schöne Melodielinie zieht. Aber die Drums und Rhythmussequenzen stehen hier absolut im Vordergrund. Ein afrikanisch anmutender Rhythmus und moderne Sequenzerloops bestimmen „Elephant Island“, da kommt ein Hauch Worldmusic im Trancegewand auf.

 Mit „Endurance“ wird es technolastig, denn der wummernde Beat der Drums und Sequenzen geht sofort ins Bein. Die darauf gelegte Synthiesequenz klingt nach Ashra, so verbindet sich traditionelle Elektronik mit modernsten Beats. Das Teil könnte ich mir gut bei MTV oder Viva vorstellen. „South Georgia“ entwickelt sich langsam, nachdem anfangs sehr monotonen Grundton wird ihm Rhythmus und Akustikgitarrensound spendiert. Das ganze klingt ungewöhnlich, ist aber trotz alledem sehr eingängig.

„Broad Liquids“ ist ein gelungenes Stück mit Techno/Trance-Elementen, das durch tolle Synthieklänge und Gitarrepassagen bereichert wird. Beim Abschlusstitel „Endeavourance“ wird es dann durch die fetten Sounds und Orgelklänge bombastisch, bleibt aber in dem durchweg rhythmischen Stil. Opernhafte weibliche Gesänge sowie Stimmsamples werden zusätzlich in den Song eingebunden.

Neben den sehr rhythmischen, ja teilweise technoartigen sieben Stücken finden sich auch noch zwei Videos zu den Stücken „Bravery“ und „Endurance“ auf der CD, die per Quicktime von jedem Windows- oder MAC-PC abgespielt werden können. Die Videos zeigen Großstadtinspirationen bzw. bewegen sich auf einer kargen, außerirdischen Planetenlandschaft. Teile der Videos wurden auch beim Sunya-Beat-Auftritt auf dem diesjährigen E-Live-Festival gezeigt. Als weitere Zugabe sind noch vier Wallpapers (Hintergrundgrafiken für PC) enthalten.

Harald und Steve liefern mit der neuen CD ein tolles Werk ab. „Yeti Society“ ist eine sehr rhythmische Mixtur aus Ambient-, Trance-, Space- und sogar Worldmusic, die sehr modern und frisch klingt.

Stephan Schelle, Oktober 2004

 
   

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