Gert Emmens – Stories From Floating Worlds – 1
– The Turbulent Years Neben Ron Boots gehört Gert Emmens zu den führenden Elektronikmusikern der Niederlande. Seit 1995 veröffentlicht er regelmäßig Soloplatten und hat darüber hinaus auch mit Cadenced Haven und Ruud Heij gemeinsame Veröffentlichungen herausgebracht. Im Juni 2017 erschien sein neuestes Werk unter dem Titel „Stories From Floating Worlds – 1 – The Turbulent Years“ mit dem er sein 20. Solowerk auf den Markt bringt. Ein Ende ist nicht abzusehen, da der Titel weitere Folgen suggeriert. |
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Vier
Longtracks hat Gert Emmens für sein neues Werk eingespielt, die zwischen
11:47 und 28:35 Minuten Spielzeit betragen. Dabei hat er unter anderem seine
typischen Sounds mit denen von Tangerine Dream verbunden und ein 71minütiges
Epos geschaffen, das beim Hören für Kopfkino sorgt. Los
geht es mit dem 12minütigen Opener „Wandering Between Floating Worlds“.
Mystische Klangformationen ziehen in der ersten Minute vorbei und wirken so
schon wie ein sich langsam aufbauender Soundtrack. Dann setzt nach 45
Sekunden ein Pianomotiv ein und wird in die Synthieflächen eingebunden, die
aber noch die Oberhand behalten. Mit dieser Atmosphäre stößt Gert Emmens
zunächst in den Klangkosmos von Vangelis’ „Blade Runner“-Soundtrack
vor. Gert setzt immer mal wieder Klangtupfer aus Piano und Synthie in diese
flächigen Sythieschwaden, womit er eine hohe Spannung erzeugt. Es dauert
gut viereinhalb Minuten bis er dann den Sequenzer zündet und sich sein
bekannter Stil in den Vordergrund drängt. Ab jetzt bietet er wieder hinreißende
Harmonien bei denen man in die Welt der schwebenden Welten eintaucht. Dem
schließt sich dann das mit 28:35 Minuten längste Stück des Albums
„Revolution“ an. In diesem Track kommt Gert dann durch den Einsatz von
Arpeggios und auch wieder dem Sequenzer schneller in seine musikalischen
Gefilde. Wunderbar wohlige Klänge und Harmonien bestimmen hier das Bild.
Gert entwickelt das Stück durch neue Sounds, Rhythmen, Harmonien und
Strukturen immer weiter, ohne das auch nur einen Moment Langeweile aufkommt. Im
ähnlichen Stil zeigen sich dann auch die beiden restlichen Stücke „Why
It Was Better To Stay Inside Until Dawn …“ (18:36 Minuten), das
symphonische Sounds mit experimentellen Klangcollagen verbindet und „Signs
From The Underground“ (11:47 Minuten), mit dem das Album endet. Mit
„Stories From Floating Worlds – 1 – The Turbulent Years“ hat der
Niederländer Gert Emmens wieder ein klasse Elektronikalbum herausgebracht,
das er hoffentlich noch mit weiteren Teilen untermauert. Wer seinen Stil
mag, der kommt hier wieder voll auf seine Kosten. Stephan Schelle, Oktober 2017 |
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