Fryderyk Jona – Quantize Me
 

Fryderyk Jona – Quantize Me
Synthmusic / Eigenvertrieb (2015)

(
7 Stücke, 55:51 Minuten Spielzeit)

Wie schon bei der Rezension des Albums „Wind Experience“ beschrieben, so wandelt der aus Polen stammende Fryderyk Jona auf seinem zweiten Album „Quantize Me“, das Anfang 2015 auf dem eigenen Label erschienen ist, ebenfalls auf den Spuren des Elektronikpioniers Klaus Schulze. Die CD enthält vier Stücke, die allesamt die Zehn-Minuten-Marke durchbrechen. 

 

 


Mit dem 16minütigen „Elliptical Time“ startet die CD gleich mit den ersten Klängen sehr Schulze-lastigen. Auch hier hat sich Fryderyk dem Sound der „Are You Sequenced“-Ära gewidmet. Hypnotische Sounds und herrliche Sequenzerrhythmen, wie sie Schulze nicht besser machen könnte, die allerdings auch nicht neu sind, präsentiert Fryderyk bei diesem Stück. Das Stück steigert sich stetig um am Ende in einem technologisch, unterkühlten Soundschwaden zu enden.

Dem schließt sich fast nahtlos das zwölfminütige „Synthesis Of Thought“ an. Hier kommen dann zum ersten Mal auch andere Klangbilder auf, die nicht so stark an Klaus Schulze erinnern. Und doch ist die „Berliner Schule“ nicht weit entfernt. Sanft und schwebend beginnt Fryderyk dieses Stück, das er dann im Verlauf zu einem rhythmischen Track mit Esprit entwickelt.

„Nonsynthetic Mind“ zeigt zwar die an Schulze angelehnten Sequenzerrhtyhmen, allerdings vermag es Fryderyk hier auch eigene Sounds mit einzubringen. Das klingt über weite Strecken rhythmisch und kann fesseln. Das 14minütige Stück „Want To Quantize You“ beendet dann die CD. Auch hier erklingen zunächst technologisch, unterkühlte Sounds, die eine mysteriöse Stimmung verbreiten. Nach zwei Minuten wirft Fryderyk dann die Sequenzer an und ein herrlicher Rhythmus bestimmt das Bild. Fryderyk bietet hier verschiedene Melodievariationen denen er ein eigenes Gesicht verleiht. Ein schönes, abwechslungsreiches Stück. So kann es gerne weitergehen.

Auch auf seinem zweiten Album macht der polnische Elektronikmusiker Fryderyk Jona keine Experimente und lehnt sich stark an den Stil von Klaus Schulze an. Wie schon beim Erstling gilt auch hier, wer die Musik von Klaus Schulze mag, der bekommt neues Futter, allerdings hat er auf diesem Zweitwerk ein wenig mehr eigenes Charisma zu bieten.

Stephan Schelle, Mai 2015

 
   

CD-Kritiken-Menue