Fringo Chills - … Into The Nature
 

Fringo Chills - … Into The Nature
SynGate (2018)
(
5 Stücke, 62:23 Minuten Spielzeit)

Fringo Chills ist das Soloprojekt des Berliner Elektronikmusikers Frank Rothe (er ist bekannt als Fratoroler und macht u.a. zusammen mit Mario Schönwälder als Filter Kaffee Musik). Sein Hauptinteresse gilt der „Berliner Schule“, doch manchmal darf es auch ambienter mit epischen Soundscapes und ruhigen Rhythmen sein. Diese Ader lebt er mit Fringo Chills aus.

 

 


Im Sommer 2018 erschien das Album „... In The Nature“ auf dem Sublabel Luna von SynGate Records. Die CDR enthält fünf Stücke, die jeweils die Zehn-Minuten Marke knacken. Los geht es mit dem 12:43minütigen „Heaven’s Drops“. Hier ziehen zunächst sanfte Flächen durch den Raum, die sich langsam entwickeln und nach etwas mehr als fünf Minuten tropfenartige Klangsprengsel spendiert bekommen. Ein sehr atmosphärisch und ruhiger, akzentuiert platzierter Rhythmus und die Musik wandeln ab jetzt in einem ruhigen BK&S-Fahrwasser.

Dach zehnminütige „Anthencomestherain“ beginnt mit anschwellenden Synthiesounds, die sich nur gemächlich verändern. Frank baut hier eine sehr ruhige und entspannte Atmosphäre auf. Wenn es denn um Regen geht, so sehe ich bei dieser Musik vor meinem geistigen Auge schwere, dunkle Wolken aufziehen, aus denen aber noch keine Tropfen hernieder prasseln.

„Gecko“ bringt es auf 16:54 Minuten Spielzeit und startet mit zunächst recht düsteren Sounds. In den ersten gut sieben Minuten werden surreale Klangmotive gebildet die eine eigenartige Stimmung erzeugen. Dann kommt so etwas wie ein tickender Rhythmus auf und das Bild ändert sich ein wenig. Nach weiteren Minuten kommen dann Harmonien auf, der Track bleibt aber in einer recht düsteren, mystischen Atmosphäre stecken.

Mit 19:39 Minuten ist „Sky“ der längste Track des Albums. Gut acht Minuten dauert es, bis aus den sich nur langsam verändernden Flächen ein Rhythmus heraustritt und den Track nun in die Berliner Ecke schiebt. Zwar verändert sich das Klangbild auch jetzt nur marginal, aber Frank baut eine gewisse Spannung auf. Das 17:45minütige „An Undiscovered Cave“ bildet dann den Schluss der CDR. Hier werden auch wieder recht düstere Klangwolken in den ersten Minuten auf den Hörer losgelassen. Nach gut sechs Minuten erhellt sich dann das Bild und es kommen recht spannende Sounds zu Tage, die ich mir gut in einer Höhlenumgebung, wie etwa in der Dechenhöhle, vorstellen kann. Dieser Track hat auch so etwas wie der Sound, den Filter Kaffee im Herbst 2018 in der Dechenhöhle live präsentiert haben. Im letzten Drittel blüht das Stück durch herrliche Sounds und Harmonien auf.

„... In The Nature“ ist eine ambientes, chilliges Album das ein ums andere Mal auch düstere Klänge in die ruhigen Tracks mischt. Damit ist Frank Rothe aka Fringo Chills ein ungewöhnliches Album gelungen, jenseits der normalen Hörgewohnheiten. Aus diesem Grund rate ich auch dazu das Album zunächst einmal Probe zu hören.

Stephan Schelle, November 2018

 
   

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