Food For Fantasy - The Secret Of Dreamin
 

Food For Fantasy – The Secret Of Dreamin’
Spheric Music (2006)

Im Jahr 1986 lieferte der Elektroniker Robert Schroeder unter dem Pseudonym Dreamstar zusammen mit Charly McLion (ebenfalls ein Pseudonym) die viel beachtete CD „Universal Ave.“ unter dem Projektnamen Double Fantasy ab. Die CD war auch in den USA äußerst erfolgreich. Nachdem sich Robert vom IC-Label, bei dem das Album erschienen war, getrennt hatte, wollte er im Jahr 1994 unter dem neuen Projektnamen Food For Fantasy einen adäquaten Nachfolger herausbringen. Allerdings legte er dieses Projekt ad acta, als das IC-Label mit einer Veröffentlichung von Double Fantasy (hier waren andere Musiker am Werk – der Projektname lag rechtlich beim Label) mit dem Albumtitel „Food For Fantasy“ dem gegenübertrat.

Nun, zehn Jahre später erscheint zum Glück doch noch mit „The Secret Of Dreamin’“ ein Album von Robert’s Food For Fantasy-Projekt, bei dem er auch wieder als Dreamstar firmiert. Als Gitarristen hat Robert sich dieses Mal Phil Molto (Pseudonym) hinzugeholt. Wer sich dahinter verbirgt wird nicht verraten, wenn ihr euch das Bild im Innenteil des Covers anseht, solltet ihr es aber erkennen können.

 

 


Die Musik des Erstlings eignete sich durch seine herrlichen Melodien zum Hören, während man über endlose Highways in den Sonnenuntergang fuhr. Und was bietet nun der offizielle Nachfolger? Nun, er schließt nahtlos an das Debüt an. Auf über 77 Minuten bietet uns das Duo ein Dutzend Tracks zwischen 1:28 und 10:41 Minuten, die einfach Spaß machen. Der Opener „Remember Double Fantasy“ bietet nicht nur vom Titel her einen Brückenschlag zum Debüt, auch die Sounds ähneln denen aus 1986. Erst hört man einige Flächen und ein Drumrhythmus, ähnlich einer Dampflok, fährt langsam aus dem Hintergrund heran, um dem Track genügend Fahrt zu geben. Allerdings bietet dieser erste Track eine erste Duftmarke, die noch nicht ganz das alte Feeling heraufbeschwören kann. Das schafft dann aber Track Nummer zwei „The Secret Of Dreamin’“, bei dem allein die klasse Gitarre, die im Opener noch fehlte, für Gänsehaut sorgt.

Immer dann, wenn Synthies und Gitarre eine Verbindung eingehen, wirken die Stücke am stärksten auf mich. Das mehr als neunminütige „The Spirit Of Freedom“ und „Long Running Highways“ sind für mich die Highlights des Albums, da sie eine unglaubliche Leichtigkeit aufweisen, die gute Laune in Reinkultur aus den Lautsprechern verströmen lässt. Mit dem perkussiven „Fast Food“, das in zwei Versionen auf dem Album vorhanden ist, liegt ein Stück vor, das sehr nach Robert Schroeder klingt und seinem Album „Everdreams“ entsprungen sein könnte.

Robert hat mit diesem Projekt - auch wenn mich nicht alle Titel auf der CD überzeugen - einen würdigen Nachfolger zu seinem sehr erfolgreichen Double Fantasy-Album herausgebracht. Wer das Debüt bzw. die Musik von Robert Schroeder mag, der kann hier bedenkenlos zugreifen.

Stephan Schelle, August 2006

 
   

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