Food For fantasy – Fresh Food
 

Food For fantasy – Fresh Food
News Music / Spheric Music (2010)
(10 Stücke, 73:00 Minuten Spielzeit)

Im Jahr 2006 hob der Aachener Elektronikmusiker Robert Schroeder das Musikprojekt Food For Fantasy aus der Taufe, das stilistisch nahe an seinem erfolgreichen 86’er Musikprojekt Double Fantasy angelehnt war. Im August 2010 erscheint nun das dritte Album von Food For Fantasy unter dem Titel „Fresh Food“. Wie schon bei den beiden vorangegangenen CDs ziert auch dieses Mal wieder die Großaufnahme einer Frucht das Cover. Dieses Mal ist es eine Orange.

 


Auf diesem Kunstprojekt agieren die beiden Pseudomusiker Dreamstar (Keyboards) und Phil Molto (Gitarren). Kenner der Szene wissen aber, das es sich bei diesen beiden um reine Fantasienamen handelt, denn die Kompositionen und die Einspielungen stammen alle von Robert Schroeder selbst. Und genau nach seinem Stil klingen auch die einzelnen Tracks des Albums.

Sehr melodisch und relaxt geht es mit dem Opener „Living In America“ los, das aber nichts mit dem gleichnamigen Stück von James Brown zu tun hat. Vielmehr handelt es sich um eine typische Foods For Fantasy Nummer bei der Synthie und E-Gitarre (klingt recht rockig) eine perfekte Symbiose eingehen.

Eher im Downtempobereich ist „Lost Dreams“ angesiedelt, dass durch einen loungeartigen Bassrhythmus und eine verträumte Gitarre besticht. Einfach Musik zum dahinschweben. Recht rhythmisch und mit Gesang (erinnert an Art Of Noise) sowie einer herrlichen E-Gitarre und einem zarten Hauch Santana-Feeling sowie tanzbaren Rhythmen geht es dann in „Electric Structures“ weiter. Eine tolle Mischung, die zum relaxen einlädt. Bei dieser Musik möchte ich am Strand mit einem kühlen Drink auf den Sonnenuntergang schauen.

„Food Hunter“ ist mit seinen 11:11 Minuten der längste Track des Albums. Auch hier herrschen die typischen Food For Fantasy Sounds vor, die um asiatisch wirkende Klänge angereichert wurden. Ergänzt werden diese Sounds durch weitere Klänge die mich teils an Vangelis „Albedo 0.39“ erinnern sowie durch eine weibliche Stimme. Hypnotisch, sonnig, sehnsuchtsvoll, Fernweh erzeugend, so als würde den Hörer eine warme Sommerbrise streifen, zieht dieser Track mit seinen warmen Gitarren- und Synthiesounds vorbei.

Fast rockig geht es in „Once Upon A Time“ zu, was vor allem an der Drumprogrammierung liegt. Allerdings zieht der Drumrhythmus recht monoton vorbei, auf den Robert dann seine E-Gitarre, die hier Ähnlichkeiten zu Manuel Göttsching (Ashra) aufweist, setzt. Easy Listening mit Niveau zeigt Robert dann bei „The Universal Drive“, das eine sehr schöne Melodieführung und einen ungewöhnlichen Rhythmussound zeigt. Die perlenden Xylophonartigen Klänge stehen da im Kontrast zu den Rhythmusmustern.

Es folgen das mystische „Flying Objects“, das leicht ins Ohr gehende „It Doesn’t Matter“ (mit Akustikgitarre), ein verträumtes, fast schon meditatives „Motion“ und das jazzig groovende „True Fairytales“.

Mit „Fresh Food“ ist Robert Schroeder mit seinem Food For Fantasy Projekt wieder eine tolle, relaxte Scheibe gelungen, die man am Strand, im Auto oder einfach zu Hause auf der Couch gleichermaßen gut genießen kann. Wer die bisherigen Veröffentlichungen von Robert’s Soloscheiben oder auch von Food For Fantasy mag, der kann hier bedenkenlos zuschlagen.

Stephan Schelle, Juli 2010

 
   

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