Filter-Kaffee - 101 Filter-Kaffee, das ist ein Elektronikprojekt der beiden Berliner Mario Schönwälder und Frank Rothe (letzterer veröffentlicht auch Musik unter dem Pseudonym Fratoroler und Fringo Chills). Das Album „101“ ist eine Wiederveröffentlichung aus dem Jahr 2011. Es ist damals noch bei dem deutschen Label SynGate als CDR erschienen. Zuerst firmierten die beiden als Schönwälder & Rothe und nannten das Album „Filter-Kaffee 101“, kurze Zeit später wurde das Album bei SynGate dann unter Filter-Kaffee und dem Titel „101“ erneut herausgebracht. |
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Das
Album, das in einem Papersleeve daherkommt, enthält acht Stücke, betitelt
„Cup 1“ bis „Cup 8“. Die Stücke weisen Laufzeiten von 2:33 bis
12:05 Minuten auf. Musikalisch bewegen sich Schönwälder und Rothe im
Umfeld der „Berliner Schule“. Leicht
sakral wirkende Synthiechöre eröffnen das 9:30minütige Stück „Cup
1“. Nach wenigen Momenten startet aus dem Hintergrund heraus ein
Sequenzerrhythmus, dem dann nach etwa zwei Minuten eine Melodielinie folgt.
Ab jetzt kommen die Freunde der Sequenzer orientierten „Berliner Schule“
auf ihre Kosten. Während der Rhythmus hypnotisch im Hintergrund seine
Kreise zieht ergänzen die Beiden diesen um Percussion und eine sanfte
Melodiebögen. Sanft entwickelt sich das Stück weiter. Ein sehr schöner
Einstieg in das Album. Nahtlos
geht es dann in den nächsten Track „Cup 2“ über, der es auf 8:47
Minuten Spielzeit bringt. Sanft geleiten Synthieflächen in diesen Track.
Darauf folgen Harmonien, die stark an Klaus Schulze erinnern. Mehr als fünf
Minuten ziehen ruhige Flächen durch den Raum. Dann startet aus dem Off ein
leicht sägender Sequenzerrhythmus, der hier eine etwas mystische Atmosphäre
verbreitet. Das folgende, 8:18minütige „Cup 3“ sorgt dann wieder für
hypnotische Momente, denn die Beiden zaubern mystische, fesselnde
Klangmotive und Harmonien. Nach gut fünf Minuten lassen sie diese dann in
Flächen übergehen und bringen den Titel langsam zu Ende. Pianotupfer
starten dann in das 6:36minütigen „Cup 4“. Diese sind mit Hall
unterlegt und wirken sehr entspannend und entschleunigend. Dem setzen die
Beiden dann ein durch treibende Beats bestimmtes „Cup 5“ entgegen. Ein
stoischer Rhythmus sorgt hier für den Unterboden, auf den sich
Harmoniemuster und einige Effekte legen. Der Sequenzer steigert sich bis ins
letzte Viertel um dann in eine mysteriöse Klanglandschaft zu wechseln. Das
folgenden „Cup 6“ ist mit seinen 2:33 Minuten nur eine Sammlung von Klängen
und ein Zwischenspiel. „Cup
7“ und „Cup 8“ sind mit 10:42 und 12:05 Minuten die längsten Tracks
des Albums. Leicht blubbernde Sounds leiten in „Cup 7“ hinüber, das
nach wenigen Momenten in eine Passage mit herrlichen Harmoniebögen, Flächen
und Klangfolgen wechselt. Langsam schwebt dieser Track durch den Raum und
zieht den Hörer immer mehr in seinen Bann. Einige Variationen werden
eingebaut und es entwickelt sich eine Stimmung wie sie Klaus Schulze in den
70’er Jahren zelebrierte. „Cup 8“ beinhaltet leicht verstörende,
mysteriöse Klanggebilde. Das Ganze wirkt doch recht experimentell. Mit
dem Album „101“ von Filter-Kaffee, das sind Mario Schönwälder und
Frank Rothe, wird der Output dieses Elektronikduos auf dem Manikin-Label
vervollständigt. Die Musik, die in der Zeit zwischen 2007 und 2010
entstanden ist, bewegt sich im Umfeld der „Berliner Schule“. Wer dieses
Werk bisher noch nicht hat, sollte nun zugreifen. Stephan Schelle, Dezember 2020 |
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