Fanger & Schönwälder – Analog Overdose – The Pool Concert
 

Fanger & Schönwälder – Analog Overdose – The Pool Concert
Manikin Records (2016)

(
1 Stück, 35:54 Minuten Spielzeit)

Thomas Fanger und Mario Schönwälder dokumentieren ihre Kollaboration seit 2001 in der Reihe „Analog Overdose“. Mit der EP „Analog Overdose - The Pool Concert“ erscheint die mittlerweile elfte CD der beiden Musiker. Geboten wird ein 36minütiger Track, der beim gemeinsamen Konzert am 08.08.2008 im Stadtbad Steglitz, Berlin mitgeschnitten wurde. 

 

 


Von diesem Konzert gab es schon einen Mitschnitt, der auf der DVD „Analog Overdose - The Road Movie“ enthalten ist. Auf DVD wurden 51 Minuten des Konzertes platziert, der zweite Teil erscheint nun als CD.

Das Stadtbad im Berliner Ortsteil Steglitz ist ein Naturdenkmal das seit Jahren nicht mehr dem Schwimmbetrieb zur Verfügung steht. In ihm wurden allerdings immer wieder Konzerte veranstaltet, bei denen die Künstler und die Besucher im trocken gelegten Schwimmbecken verweilten. Im Jahr 2014 wurde das Bad allerdings still gelegt.

Sanfte Klangkaskaden eröffnen den Longtrack „Berlin Zwei“. Langsam steigt die Dynamik und durch die flirrenden Synthies drängt sich eine Harmonie. Damit umhüllen Fanger & Schönwälder den Hörer mit einem magischen Mantel aus synthetischen Sounds. Nach etwa vier Minuten kommen weitere wunderbare, weite Flächen hinzu und so langsam entwickelt sich ein Rhythmus im Untergrund, der zunächst noch sehr zaghaft angedeutet wird.

Ab Minute Sechs geht es dann aber rhythmischer zu, denn nun lässt Thomas Fanger seine pulsierenden Klangfolgen auf den Hörer los. Man fühlt sich gedanklich in einen Zug versetzt, der über Bahnschwellen hinweg fährt.

Weitere Percussionrhythmen werden eingebaut und die Harmonielinien vernebeln langsam die Sinne. Das ist die typische, hypnotische Musik der beiden Elektronikmusiker, die schnell gefangen nimmt. Immer neue Elemente und Rhythmen kommen hinzu, bis sich dann ab Minute 25 der Sound langsam entschleunigt und ambient in den letzten zehn Minuten ausklingt.

Wer Fanger & Schönwälder mag, der kann hier wieder bedenkenlos zugreifen. All diejenigen, die bisher keine Berührungspunkte mit dem Duo hatten, aber auf hypnotische Elektroniksounds stehen, sollten unbedingt antesten.

Stephan Schelle, April 2016

 
   

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