Erren Fleissig Schöttler Steffen – Night On Ouddorp
 

Erren Fleissig Schöttler Steffen – Night On Ouddorp
Eigenvertrieb / info@ouddorp@gmx.de (2014)

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7 Stücke, 48:12 Minuten Spielzeit)

Sie haben es wieder getan. Jörg Erren, Bert Fleißig, Jochen Schöttler und Christian Steffen sind erneut ins niederländische Ouddorp gefahren und sind dort in einen Ferienpark in Nordholland gereist, um sich ganz ihren elektronischen Instrumenten zu widmen und ihren Soundideen freien Lauf zu lassen. Entstanden sind die sieben Stücke des mittlerweile dritten Albums „Night On Ouddorp“ im Januar 2014.

 

 


Erstmals haben die Musiker ihren Stücken eigene Namen gegeben und so startet die CD mit dem ersten Stück „Gate“. Ein Sequenzerrhythmus leitet in das Stück ganz im Stile der „Berliner Schule“ ein. Dann kommen aber weitere Klangfarben hinzu, die aus dem Ganzen ein eigenes Werk machen. Herrlich fette Synthiesounds flirten mit den Sequenzerrhythmen und ziehen den Hörer schnell in das Album hinein. „Gate“ wirkt wie eine Mischung aus Soundtrack (ähnlich dem von John Carpenter) und elektronischer Musik im Stil der „Eindhovener Schule“. Nach ganzen fünf Minuten ist leider Schluss. Das Stück hätte ich mir auch gerne noch länger gewünscht.

Flotter zeigt sich „Oblivion“, da hier der Rhythmus eine Spur angezogen wird. Die Vier haben auch hier tolle Sounds zusammengestellt, die mit sehr eingängigen Harmonien verwoben werden. Das Stück entwickelt sich in den sechseinhalb Minuten immer mehr und gewinnt von Minuten zu Minute an Fahrt. Recht bedrohliche Sounds sind in „Haunted“ zu finden. Das könnte ich mir gut bei einer Verfolgungsjagd in einem Horrorstreifen vorstellen. Erst nach drei Minuten Spielzeit kommen etwas hellere Klangfarben auf, ohne die bedrohliche Stimmung aber zu verändern. Im letzten Teil sind Rhythmen zu hören, die man auch von Bands wie ARC her kennt.

„Circling“ beginnt zunächst, trotz des Sequenzerrhythmus, recht monoton. Das ändert sich dann aber nach etwas mehr als zwei Minuten, wenn die Flächen einsetzen. Ab diesem Punkt entwickelt sich das Stück zu einem tollen Stück, das sich sofort unter die Haut setzt. Das sind die Sounds, die ich besonders mag.

Das mehrschichtige, fast zehnminütige „Ritual“, das mystische „Trails“ (vor allem durch den hypnotischen Rhythmus - wirkt wie ein fahrender Zug, allerdings viel reduzierter) mit seinen herrlichen Harmonien in der zweiten Hälfte und das bedrohlich wirkende „Dissolution“ mit seinem recht monotonen Aufbau sind weitere Stücke des Album.

Mit „Night On Ouddorp“ haben Erren, Fleissig, Schöttler und Steffen ein recht abwechslungsreiches Werk hingelegt, das vor allem wieder auf sehr schönen Sequenzerrhythmen basiert, auf die die Vier dann ihre Harmonien legen. Wer die ersten beiden Werke mochte, der wird sich auch mit Album Nummer drei sofort anfreunden.

Stephan Schelle, September 2014

 
   

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