Erik Wøllo - Gateway
 

Erik Wøllo - Gateway
Projekt.Com (2010)
(12 Stücke, 70:16 Minuten Spielzeit)

Bei Erik Wøllo handelt es sich um einen norwegischen Elektronikmusiker und Komponisten, der seine ambiente Musik aus einer Kombination aus elektronischen Tasteninstrumenten und E-Gitarre erstellt. Seine Musik ist äußerst melodisch und schwebend angelegt, was zu einer sehr relaxten und entspannten Atmosphäre führt. Mit „Gateway“ ist Erik zu dem New Yorker Label Projekt.com gewechselt. Das Album erscheint im Sommer 2010.

 


Ein Dutzend Soundscapes mit Laufzeiten zwischen 3:16 und 8:53 Minuten Länge, die in der Zeit zwischen 2007 und 2009 entstanden sind, hat Erik auf seinem Album versammelt. Wer seine Musik kennt oder ihn bereits live erleben konnte (zum Beispiel letztes Jahr beim Electronic Circus in Bielefeld), der weiß seine herrlichen Stimmungsbilder zu schätzen. Und genau derartige Stücke bekommt man auch auf dem Album „Gateway“ zu Hauff geboten.

Allein das Siebenminütige „First Arrival“ bietet traumhafte Melodie- und Harmoniefolgen in denen man baden kann. Das ist aus meiner Sicht Musik mit einem hohen Gänsehautfaktor. Die Melodieführung wechselt hier zwischen den Synthies und der E-Gitarre, was den besonderen Reiz des Tracks – neben den tollen Harmonien - ausmacht. Ein sich zunächst sanft entwickelndes „The Crossing“ schließt sich an. Ein Rhythmus bildet die Grundlage auf dem Erik dann hinreißende Harmoniebögen webt. Ein etwas beschauliches, ambientes Zwischenspiel stellt das etwas mehr als dreiminütige „A Sublime Place“ dar. Darauf folgt das mit einem dezenten Rhythmus versehene, mystische Titelstück, das erst zum Ende hin den Wøllo-Stil erreicht. Auch das knapp vierminütige „Blue Universe“ ist mehr ein Stimmungserzeugendes, ambientes Zwischenspiel.

Weitflächig und hymnisch erklingt dann „The Traveler“ und nimmt uns mit in die Weiten der entlegensten Gegenden dieser oder auch fremder Welten. Weitere Stücke folgen, die diesen Spirit aufnehmen. „The Mental Trail“ kann dabei aber einen außergewöhnlichen Rhythmus aufweisen, der mystisch und faszinierend wirkt, so wie ein blubbernder Geysir.

Die CD wird in einem sechsseitigen Digipack ausgeliefert, das durch eine sehr schöne Covergestaltung besticht. Futuristisch, fantasievoll und episch zugleich wirkt das Artwork, das für Elektronikveröffentlichungen hochwertig ist. Leider wird im Digipack nicht gerade mit Informationen gewuchert, so dass hier nur die nötigsten Angaben zu finden sind.

Erik Wøllo liefert auch auf seinem neuesten Werk, „Gateway“, wieder den gewohnt hohen qualitativen Standard, der seine Produktionen auszeichnet. Wer also die bisherigen Alben von Erik mag, der kann bedenkenlos zugreifen. Wer seine Musik bisher nicht kannte, der kann mit diesem Werk seinen Soundkosmos erkunden, es lohnt sich.

Stephan Schelle, August 2010

 
   

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