Im Laufe der Jahre verwirklichte Starink seine eigenen Visionen von der Musik von Vangelis, Jean-Michel Jarre, Jan Hammer und vielen anderen Großmeistern des Metiers, vernachlässigte dabei aber nicht, eigene, höchst bemerkenswerte Kompositionen zu schaffen.

Als Studiomusiker arbeitete er unter anderem mit den Beach Boys, David Bowie und Frank Boeijen zusammen. Als Toningenieur und Produzent war er von den 70er bis in die 90er Jahre an Produktionen von Demis Roussos, Simply Red und vielen anderen beteiligt. Sein erfolgreichstes Engagement ist aber nach wie vor die millionenfach verkaufte „Synthesizer Greatest (Synthétiseur)“-Serie, die von 1989 bis 1996 von dem niederländischen Label ARCADE konzipiert und vertrieben wurde.

Das Album erscheint in einem Jewelcase mit einem 16seitigen, sehr schön gemachten Booklet, in dem sich Linernotes und Aussagen der Beteiligten befinden. Das Artwork stammt von Bertjan van Eijsden, der die meisten Cover-Artworks für die „Synthesizer Greatest/Synthétiseur“-Serie in den Jahren 1989-1996 geschaffen hat. Das CD-Mastering wurde von keinem geringeren als Michel Geiss gemacht, dem ehemaligen langjährigen „Artistic Collaborator“ von Jean Michel Jarre!

Neun Fans von Ed Starink haben Coverversionen eingespielt, von denen mir allerdings nur der Schweizer Elektronikmusiker Guido Meyer bekannt ist. Rainer Raupach und Ruben Schouten haben jeweils zwei Versionen beigesteuert.

Die Stücke zeigen ein weites Spektrum und einen Ausschnitt aus der Arbeit von Ed Starink in der Zeit zwischen 1984 und 2012. Das von Ed Starink neu eingespielte und bisher unveröffentlichte „Piano Etude No. 7 In D Minor“ geht sogar bis ins Jahr 1981 zurück.

Gestartet wird mit dem 4:25minütigen „Evil North“, das im Original vom 1993’er Album „The Synthfony Album“ stammt. Die Neuinterpretation wurde von D. Stelter eingespielt. Das funkige Stück bekommt in der neuen, kürzeren Version einen, durch kraftvolle Rhythmen hinzugefügten modernen Touch. Das klingt zum einen relaxt, zum anderen schon tanzbar.

Das Titelstück „World“ wurde ebenfalls auf dem Ed Starik-Album „The Synthfony Album“ aus dem Jahr 1993 veröffentlicht. In der neuen Version hat sich der Schweizer Guido Meyer dem Stück angenommen. Während das Original den Sound der 80’er widerspiegelt, hat Guido ihm ein mediterranes Flair verpasst, bei dem die Gitarrensounds gleichberechtigt mit den Synthieklängen agieren. Ebenfalls eine gelungene Version.

Die verträumte Nummer „Pebbles In The Pond“ hat Starink unter seinem Pseudonym Star Inc. eingespielt. Rainer Raupach hat den Spirit des Stückes perfekt aufgenommen und ihm darüber hinaus noch einen voluminöseren Sound spendiert. Auch das folgende „Telocin“, das elektronische mit klassischen Elementen verbindet, wurde im Ursprung unter Star Inc. veröffentlicht. Ruben Schouten orientiert sich hier nah am Original und lässt streckenweise eine Vangelis artige Stimmung aufkommen.

Atmosphärisch, mit klassischen Untertönen zeigt sich „Universe Symphony: ADBS, AGC, ANON“, das von Angelique Fazioli interpretiert wird. Einen deftigen Kraftwerk-Touch besitzt dann „Kamba Dance“ in der Version von Patrick Dahlem. Das sind einige Beispiele für die Stücke auf dem Album.

Zum Abschluss hat dann der Meister das Wort. Sein „Piano Etude No. 7 In D Minor“ wurde zwar schon 1981 komponiert, ist aber bisher unveröffentlicht. Das Stück hat zu Beginn einen rumbartigen Rhythmus und verbindet im weiteren Verlauf mittelalterliche mit klassischen und atmosphärisch/elektronischen Elementen. Ein sehr abwechslungsreiches Stück, in dem Ed Starink mehrere Stilelemente miteinander verknüpft. Eine Halbe Minute vor dem zeitlichen Ende tritt Stille ein um dann mit einem 13., 54sekündigen Hidden Track, der eine liebliche Melodie in Form einer Spieluhr darstellt, zu enden.

„World“, auf dem sich neun Fans elf Stücke des niederländischen Komponisten, Pianisten, Session-Musiker, Toningenieurs und Produzenten Ed Starink angenommen haben, ist eine sehr schöne Compilation, die das musikalische Universum des Musikers würdigt. Sehr abwechslungsreich ist die Zusammenstellung gelungen, die klanglich hervorragend umgesetzt wurde. Die CD ist mit einer Auflage von 500 Exemplaren streng limitiert. Wer also Interesse hat, sollte sich beeilen.