ebia – Mission Control
 

ebia – Mission Control
SynGate Records (2012)
(9 Stücke, 70:50 Minuten Spielzeit)

Hinter dem Pseudonym ebia verbirgt sich Jörg Bialinska. Das Cover seiner CD „Mission Control“, die im Frühjahr 2012 beim SynGate-Label erschienen ist, ziert einen Astronauten, der im Orbit über unserem blauen Planeten schwebt. Bisher kannte ich ebia nicht, hatte ihn sowie seine Musik erstmals beim diesjährigen Satzvey Castle-Festival erlebt. ebia ist allerdings kein Neuling in der Szene, stellt „Mission Control“ doch bereits sein sechstes Album bei SynGate dar.

 


Auf dem Album hat ebia neun Stücke mit Laufzeiten zwischen 5:50 und 10:26 Minuten Länge versammelt. Die CD startet mit dem mehr als achtminütigen Titelstück. Wer jetzt aber Spacemusik erwartet, der liegt nicht ganz richtig, denn ebia’s Musik ist recht rhythmisch, was sich nach einem kurzen, countdownartigen Beginn, schnell zeigt. Hier kommen Rhythmen auf, die mich neben Elektronikmusik auch an Electropop (und auch an Musik der Marke Jan Hammer) erinnern. Rhythmische Harmonien legt ebia dann auf den Grundrhythmus und variiert Klangfarben und Intensität der Synthies. Allerdings fehlt mir in diesem Stück das gewisse Etwas, das ihm mehr Abwechslung geben würde. Aus diesem Grund wirkt der Track etwas langatmig.

Weiter geht es mit dem achtminütigen „Drifting“. Dieser Track ist wesentlich langsamer angelegt und macht den Eindruck einer zeitlupenartigen Szenerie. Das hat eine gewisse Hypnotik und zeigt nach zwei Minuten dann auch hinzukommende Harmonielinien. Zwischendurch wird es allerdings ein wenig konfus und auch die weitere Entwicklung gestaltet sich ein wenig monoton.

Besser wird es dann mit dem Stück „Hyperspace“, das sich zwar auch nur langsam entwickelt und bei dem man als Hörer mehrfach darauf wartet, dass es jetzt endlich losgeht. Nach gut drei Minuten kommt dann ein Rhythmus, der mich mitnimmt. Jetzt endlich hat ebia mich bei diesem Stück gepackt, auch wenn sich alles nur sehr langsam verändert und auch hier noch das Salz in der Suppe zu fehlen scheint. Zumindest hat er mich aber mit diesem treibenden Rhythmusbeat auf seine Seite gezogen. Nach fünf Minuten kommen dann auch einige Flächen hinzu, die ich mir durchaus früher gewünscht hätte. Auch die weiteren Tracks enthalten nichts, was im Ohr des Hörers hängen bleibt. Schade.

ebia hat mit „Mission Control“ ein Album herausgebracht, das bei mir leider keine nachhaltige Wirkung erzeugt hat. Es passiert mir zu wenig auf dem Album, das in dieser Form - trotz der Rhythmusmuster - doch recht monoton wirkt. Mit dieser Produktion kann ebia leider nicht aus der Masse der Elektronikalben hervorstechen, zu blass ist der Eindruck, den er damit hinterlässt. Vor dem Kauf sollte man das Album daher Probehören.

Stephan Schelle, März 2012

 
   

CD-Kritiken-Menue