e-tiefengrund – A Scent Of Jasmine Silvia und Michael Kempe aus Erkelenz firmieren unter dem Pseudonym E-Tiefengrund. Nach ihrem Debüt im Jahr 2013, dass den Titel „Voltage Sessions“ trägt, erschien im Frühjahr 2014 der Nachfolger „A Scent Of Jasmine“ mit dem passenden Untertitel „Voltage Sessions II“. Wie schon auf ihrem Erstling, so bieten die beiden auch auf „A Scent Of Jasmine“ vier Longtracks deren Spielzeiten zwischen 13:23 und 20:30 Minuten liegen. |
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E-Tiefengrund
bieten wieder Sequenzer orientierte elektronische Musik im Stile der
„Berliner Schule“. Daneben sind auch Sounds und Strukturen herauszuhören,
die an die niederländischen Elektronikmusiker Akikaze und Ron Boots
erinnern. Das wird auch gleich im 20minütigen Opener „The Jasmine And The
Beast“ deutlich. Langsam und bedächtig beginnt der Track mit einem sanft
dahin schreitenden Sequenzer, auf den dann einige Harmonien und Flächen
gelegt werden. Für Freunde der „Berliner Schule“ ist das – auch wenn
einige disharmonische Klänge eingestreut werden – gutes Futter. Das Stück
entwickelt sich immer mehr und der Charakter einer Session bzw. einer
Improvisation kommt deutlich rüber. Gut zwölf Minuten bleibt der Rhythmus
in seiner stoischen Art konstant und verändert sich nur schleichend. Jetzt
behält das Stück zwar immer noch seine Stimmungslage, doch verändert sich
die Struktur ein wenig. Das
15minütige „The Big Hole“ hat Ansätze, die Ähnlichkeiten zur Musik
von Klaus Schulze oder auch Ron Boots aufwerfen. Auch dieses Stück beginnt
langsam und schreitet kontinuierlich in einer hypnotischen Form voran. Die
Sequenzer geben ebenfalls hier den sanften Takt vor, auf dem die beiden ihre
Improvisationen spielen. In
dem 19minütigen Track „The Art Of Decay“ kommt ein programmierter,
stoischer Schlagzeugrhythmus zum Tragen, der an Krautrock bzw. Elektronik
der Düsseldorfer Szene erinnert. Der Rhythmus zeigt sich auch in diesem Stück
von seiner eher sanften und ruhigen Art, so dass der Track dahinfließt und
eine hypnotische Stimmung versprüht. Für Abwechslung sorgen im weiteren
Verlauf aber Sounds, die ich mal als elektronische Perkussion bezeichnen möchte
und zu denen dann etwas ekstatischer in die Tasten gegriffen wird. Den
Abschluss bildet „Forgotten Home“, das mit 13 Minuten der kürzeste
Track des Albums ist. In den ersten drei Minuten schweben Synthiesounds
durch den Raum und werden von einigen Harmonien getragen. Nach drei bis vier
Minuten schält sich dann ein gemächlicher Sequenzerrhythmus aus dem
Hintergrund heraus. Jetzt nimmt der Track langsam Fahrt und Dynamik auf.
Stilistisch bleiben sich die beiden aber auch auf diesem Schlusstrack treu. Das
zweite Album von E-Tiefengrund macht dort weiter, wo die beiden
Protagonisten Silvia und Michael Kempe auf ihrem Debüt aufgehört haben.
Meine Empfehlung geht daher in die gleiche Richtung, wer die Musik der
„Berliner Schule“ und sich langsam entwickelnder Stücke mag, der liegt
mit diesem Album nicht verkehrt. Stephan Schelle, November 2014 |
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