Divine Matrix – Atmospheric Variations
 

Divine Matrix – Atmospheric Variations
AD Music / New World Music (2012)
(11 Stücke, 75:53 Minuten Spielzeit)

Divine Matrix ist noch so ein neuer Name auf dem A.D. Music-Label des Briten David Wright. Hinter diesem Pseudonym verbirgt sich der in London ansässige Steve Barnes. Im Musikzirkus Magazin habe ich bereits sein Solowerk „New Day“ besprochen, auf dem er sehr Pianolastig zu Werke ging. Mit seinem Projekt Divine Matrix geht der Musiker, der zuvor lange Jahre im Trance- und Dance-Bereich unterwegs war, völlig anders vor.

 


Nachdem er unter seinem Pseudonym Divine Matrix im Jahr 2011 unter dem Titel „Invisible Landscapes“ melodische Chill Out-Musik herausbrachte, legt er im Herbst 2012 mit „Atmospheric Variations“ eindrucksvoll nach. Ich muss gestehen, dass mich die Musik, die Steve unter seinem Projektnamen Divine Matrix herausbringt wesentlich mehr beeindruckt, als es die Musik unter seinem eigenen Namen macht.

Herrliche, warme Klänge und Melodien hat er gleich in das Eröffnungsstück „1000 Light Years“, das es auf gut acht Minuten bringt, gelegt. Als Hörer schwebt man förmlich mit den Klängen durch den Raum. Im nächsten Stück „Jigokudani Springs“ geht Steve dann bodenständiger zu Werke, da sich in die sanften Klanggebilde auch noch Sounds wie Wasserrauschen und Windspiele einordnen. Das ist Chill Out-Musik, die gefangen nimmt, vor allem immer dann, wenn Steve noch einige Melodiemotive in die Tracks platziert. Dann macht sich eine unglaubliche innerliche Ruhe breit, die sehr wohltuend wirkt.

Funksprüche starten in den nächsten Track „Magnetic Disturbance“. Weite Synthieflächen und ein unterschwelliger, tickender Rhythmus zeichnen ein Bild vor dem geistigen Auge, das eine Raumstation im Orbit eines Planeten widerspiegelt. Ein Radiosprecher (hört sich durch das Rauschen auch wie ein Funkspruch an) macht dann in „Marine Forecast“ weiter. Dazu kommen Sounds, die wie unter Wasser aufgenommen scheinen. Jetzt nimmt Steve den Hörer mit in die Tiefen der See, in der man zu schweben scheint und der wunderbaren Fischwelt zusieht. So empfinde ich es jedenfalls bei diesen wunderbaren Klängen.

Nicht eruptiv, sondern erhaben, so als würde man um einen majestätischen Krater fliegen, so zeigt sich „Strato Volcano“. Im zweiten Teil lässt Steve dann noch Sequenzer artige Sounds los, die für rhythmische Elemente sorgen. Und auch der Rest der Stücke lässt diesen chilligen und ambienten Stil freien Lauf. Am besten man hört die CD in einem durch, so kann sich dann die ganze Kraft der Musik des Briten entfalten.

Mit „Atmospheric Variations“ hat Steve Barnes den richtigen Titel für seine neue CD des Projektes Divine Matrix gewählt. Die CD ist von atmosphärischen Klanglandschaften in verschiedenen Variationen durchzogen und lässt den Hörer relaxen und chillen. Das ist Musik für die Seele. Ein klasse Album.

Stephan Schelle, November 2012

 
   

CD-Kritiken-Menue