Distance Project – Trail Running Experience
 

Distance Project – Trail Running Experience
Tschin Bumm Records (2018)

(
8 Stücke, 41:08 Minuten Spielzeit)

Distance Project ist das musikalische Projekt des Wieners Hannes Zellhofer, der sich selbst als Livemusiker versteht und dessen Stücke sich im Umfeld von Electro, Ambient und Trance bewegen. Neben dem Komponieren und Aufnehmen der eigenen Musik erstellt Hannes Zellhofer auch Trance-Mixes, die er auf house-mixes.com veröffentlicht. Nach den Alben „A-B-C (Marathon)“ aus dem Jahr 2015 und „Dance & Trance“ (2017) ist „Trail Running Experience“ der dritte Longplayer Zellhofer’s.

 

 


Zellhofer selbst betätigt sich sportlich und hat sich dem Laufen verschrieben. Mit „Trail Running Experience“ hat er versucht Musik zu erstellen, die ihm beim Laufen unterstützt bzw. die man beim Laufen gut nutzen kann (hier im Besonderen beim Querfeldein-Lauf). Herausgekommen sind acht Stücke, in denen Großteils instrumental vorgegangen wird. Zellhofer hat aber auch einige gesungene Parts in die Stücke eingewoben.

Sprachsamples eröffnen den ersten Track „Run Off“. Das wirkt wie eine Schleife einer nicht zu verstehenden weiblichen Stimme. Darauf setzt Zellhofer dann einige Trance-Rhythmen, so dass der Track an Fahrt gewinnt und spendiert dem Ganzen dann noch eine Melodielinie. Man kann sich gut vorstellen in diesem Tempo zu laufen. Man muss das aber nicht sondern kann genauso gut die Gedanken fliegen lassen oder einfach eine Rund abtanzen. Recht stoisch treibt Zellhofer diesen Track voran.

Sphärisch und ambient beginnt zunächst „Trip“ um dann wie beim Opener mit Stimmsamples aufzuwarten, die sich durch den Track ziehen. Hier setzt er dann aber variationsreiche Rhythmen ein und lässt eine weibliche Stimme im weiteren Verlauf einen Text sprechen. Mit „Faster“ treibt er den Rhythmus dann noch weiter und legt damit einen Zwischenspurt ein. Betti Stewart’s Gesang, deren Stimme verfremdet wurde, wirkt in diesem Stück sehr technologisch und unterkühlt, passt aber gut zu dem treibenden Rhythmus und der Melodie.

Es folgen weitere, sehr rhythmische Tracks, die nach gleichartigem Muster gestrickt sind. Sehr gut gefällt mir dabei das treibende und melodische „Let Go“. In den letzten beiden Stücken „Feel Good“ und „Finale“ wirft dann Bernhard Glatz noch einige Klangtupfer an der Trompete ein.

Ob man nun „Trail Running Expeirence“ beim Laufen oder beim Relaxen hört, spielt keine Rolle. Hannes Zellhofer hat als Distance Project auf dem Album rhythmische Tracks versammelt, die darüber hinaus ambiente tranceartige Momente enthalten.

Stephan Schelle, November 2018

 
   

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