David Parsons - Vajra Der Neuseeländer David Parsons ist quasi ein Urgestein der Ambient- und Worldmusik, kann er doch auf eine stattliche Zahl von Veröffentlichungen zurückblicken. Mit „Vajra“ bringt er in diesen Tagen sein neustes Album heraus. Auf seinen Reisen durch die östliche Hemisphäre hat er viele Dinge wahrgenommen, die ihn musikalisch inspirieren. In seiner Musik greift er diese Stimmungen und Atmosphären auf und kombiniert sie mit den Klängen der elektronischen Musik. Das merkt man auch seinem neuen Album deutlich an. Bis auf einen der sechs
Stücke liegen die Spielzeiten der Titel alle jenseits der Zehnminutenmarke.
Gleich im ersten Track „Cloud Gompa“ erzeugt er durch seine leicht
dahinwogenden Klanglandschaften, deren Sound etwas Asiatisches hat, eine
sehr relaxte Stimmung. Effekte wie zum Beispiel Donnergrollen werden dabei
dezent von ihm eingesetzt. Diese atmosphärischen Klangmalereien erzeugen bei
mir auch gleich eine Art innerliche Ruhe. Mit dem nächsten Stück „Other
Realms“ schaltet er dann noch eine Stufe zurück, denn es geht noch
gemächlicher zu. Sanfte Gongklänge kombiniert er mit Windspielen und
Synthieklängen. Alles ist sehr ruhig und leise gehalten.
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Im dritten Stück „Masked Dancer“ kommen zum ersten Mal Melodie und Rhythmus ins Spiel. Ein durch seine Instrumentierung (Sitar, Xylophone, Gong, Geige, Hackbrett etc.) balinesisch klingender Track, der noch mehr Worldmusicelemente ans Ohr des Hörers bringt. Dieses sehr schöne Stück rüttelt einen nach den ersten beiden sehr ruhigen Tracks auf um dann im nächsten Stück „Above Clouds“ wiederum in die Ambientatmosphären abzutauchen. Im folgenden „Kangra Yatra“ wird es dann durch Gong- und Drumsounds rhythmisch. Dieser Titel holt einen aus der zweiten Ruhephase und bietet neben dem Rhythmus sehr schöne Flächen und Sequenzen, die manchmal an Klaus Schulze erinnern. Zum Schluss geht es dann mit dem Titelstück „Vajra“ abermals wieder in die ruhigen, atmosphärischen Ambientwelten zurück. David Parsons hat auf seiner Produktion „Vajra“ eine wohltuende Ambientmusik geschaffen, die man intensiv genießen sollte. Auch wenn hier nicht Melodien im Vordergrund stehen und die ruhigen, asiatisch anmutenden Klangmalereien die Oberhand haben, hat diese Mixtur aus Ambient-, World- und traditioneller Elektronikmusik doch eine faszinierende Wirkung auf den Hörer. Stephan Schelle, Oktober 2004 |
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