DASK – Electron Utopia Der aus Großbritannien stammende David Marsh hat sich als Pseudonym den Begriff DASK, in Anlehnung an den ersten dänischen Computer ausgewählt. DASK ist ein Acronym für Danish Arithmetic Sequence Calculator. Marsh ist von Beruf Elektronik- und Toningenieur, mit einem auf Sound- und Audiosystemen basierenden Hintergrund. Seine erste Veröffentlichung war das Album „Abiogenesis“, das über Bandcamp downgeloaded werden kann. Im April 2017 erscheint nun seine erste physikalische CD beim deutschen Label SynGate. Das Album trägt den Titel „Electron Utopia“ und enthält fünf Stücke mit Laufzeiten zwischen 5:52 und 19:02 Minuten Spielzeit. |
|
|||
Seine
Stücke basieren auf progressivem Sequencing und Morphing Ambience und
bewegen sich im musikalischen Umfeld zwischen Ambient und „Berliner
Schule“. Mit
dem 13minütigen Titelstück steigt man in das Album ein. Spacige, dröhnende
Flächen kommen zunächst auf. Sie werden durch Variationen in der Dynamik
und Lautstärke zu Klangtürmen aufgebaut. Langsam verändert sich das
Klangbild bis dann nach gut fünf Minuten ein Sequenzer einsetzt und sich
aus dem ambienten Sound ein rhythmischer Part im Stile der „Berliner
Schule“ herauskristallisiert. Dem werden dann mit einigen Arpeggio-Folgen
Harmonien beigesteuert. Das klingt vertraut und doch neu. Zum Ende hin lässt
Marsh dann das Stück sanft und ambient ausklingen. Dem
Opener folgt mit dem 19mpinütigen „Lorentz Force“ das längste Stück
des Albums. Auch hier werden zunächst sehr spacige und ambiente Klangmotive
aufgebaut, die von ihrer Lautstärke immer mehr zunehmen, wie ein
herannahender Sturm. Es dauert etwas mehr als sieben Minuten, bis sich eine
Rhythmusstruktur entwickelt und in einen hypnotischen Part übergeht. Das
liegt vor allem an diesem pulsierenden Rhythmus aus dem sich dann weitere
Strukturen formen. Im Hintergrund angelegte Flächen sorgen für den
harmonischen Untergrund. Mit
dem fast sechsminütigen „Desert Synchrotron“ folgt dann der kürzeste
Track. Dieser Ambienttrack kommt ohne Rhythmen aus und wird von schwebenden
Flächen bestimmt. Auch in diesem Track treten nur behutsam ausgeführte Veränderungen
zu Tage. „Electron
Transfer“ kommt auf fast elf Minuten Spielzeit. Nach einigen dröhnenden
Synthieklängen und quietschenden Sounds, die wie eine bremsende S- oder
U-Bahn klingen, kommt Marsch schon nach gut einer Minute zur Sache und
startet seinen Sequenzer. Dieser nimmt mit seinem pulsierenden Takt immer
mehr Fahrt auf und behält über die volle Distanz seine Dominanz. Dahinein
legt Marsch dann Sounds und Harmoniefolgen, die an Tangerine Dreams
70‘er/80’er Jahre klingen. Als
Bonustrack hat er dann noch den abschließenden Track „Electron Transfer
Station Remix“ gestellt. Dieser stellt eine 8:35minütige Variation von
„Electron Transfer“ dar. In diesem Stück werden die Sequenzer schneller
getaktet und es kommen andere Klangmotive auf. DASK
aka David Marsh hat mit „Electron Utopia“ ein Werk hingelegt, das
Ambient mit „Berliner Schule“ der Marke Tangerine Dream verbindet.
Einiges klingt vertraut und doch neu. Freunde dieser Musikrichtungen sollten
ein Ohr riskieren. Stephan Schelle, Mai 2017 |
||||