Create - Kindred Spirits
 

Create – Kindred Spirits
Eigenvertrieb
www.create-em.co.uk (2007)
(3 Stücke, 67:28 Minuten Spielzeit)

Stephen Humphries, der seine elektronische Musik, ganz in der Tradition der „Berliner Schule“ veröffentlicht (Dass er Tangerine Dream sehr verbunden ist, zeigt das Bonusmaterial der DVD „35th Pheadra Anniversary Concert“, bei dem er als Fan zu Wort kommt.), bringt nach drei Studioalben Anfang 2007 im Eigenvertrieb sein viertes Album „Kindred Spirits“ heraus. Auf der CD sind zwei Livemitschnitte und eine Studioaufnahme enthalten.

Mit seinen per Software produzierten Sounds, die nach sehr warmen analogen Geräten klingen, erzeugt Stephen aka Create atmosphärische Stimmungen auf denen man sich endlos tragen lassen kann.

 

 

 

Das Herzstück der CD bildet das über 46minütige Titelstück, das Stephen bei seinem E-Live-Auftritt am 15.10.2005 mitgeschnitten hat. Weite Flächen durchziehen die Gehörgänge und Synthiegezirpe sowie Soundeffekte unterstützen diesen Trip, der für mich eine Mischung aus frühen Tangerine Dream und Akikaze darstellt. Langsame, sich entwickelnde Sequenzen durchziehen diesen langen Track, der zwischendurch auch an Dynamik gewinnt. Besonders hypnotisch und faszinierend finde ich den Endteil dieses Stückes, in dem ein dumpfer Beat den Rhythmus vorgibt und einfache Melodielinien bzw. Flächen im Vordergrund stehen.

Das fast 15münitige „Biospherical Remixed Imagery“ stammt von seinem Auftritt am 12.08.2005, den er in Leeds beim Awakenings-Festival absolvierte. Dieser Track, der zunächst recht verhalten beginnt, erinnert ebenfalls an die 70’er Phase von Tangerine Dream, ist aber durch schnellere Sequenzerläufe nicht so ruhig wie der Titeltrack.

Abschließend hat Stephen noch das sechsminütige „Secret Place“ auf die CD gebannt, das ursprünglich als Intro für den 2005’er E-Live gedacht war. Er vergaß die CD jedoch zu hause und so kann man diesen Track erstmals auf der CD hören. Dieses Stück hebt sich etwas von den anderen beiden ab, da es vom Klang mehr Transparenz und Dynamik aufweist und somit mehr Volumen aufweist. Auch hat Stephen Sound und Melodielinien benutzt, die mich gleich an Italo-Westerm-Soundtracks á la „Spiel mir das Lied von Tod“ erinnern.

„Kindred Spirits“ ist ein solides Elektronikalbum. Wer die bisherigen Veröffentlichungen von Create bzw. die „Berliner Schule“ mag, der liegt bei dieser CD absolut richtig. Die ersten 50 Exemplare sind durchnumeriert und signiert.

Stephan Schelle, Mai 2007

 
   

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