Cinema - Loopings Jürgen „Pöngse” Krutzsch, der in den 70’er Jahren mit seiner Band Tibet recht bekannt war, veröffentlichte 1985 sein erstes Soloalbum („Isolation“) unter dem Projektnamen Cinema. Bis zu seinem zweiten Solowerk dauerte es gut 30 Jahre, denn „The MagiX Box“ erschien im Jahr 2013. So lange hat es dann bis zu seinem dritten Solowerk aber nicht gedauert, denn am 14.11.2014 erscheint dieses unter dem Titel „Loopings“. Das Mastering der CD wurde im Übrigen vom Klangzauberer Eroc durchgeführt. |
|
|||
Der
Pressetext verrät: Wie der
Projektname schon andeutet ist alles irgendwie Filmmusik und lässt zu jedem
Titel Geschichten vor dem inneren Auge ablaufen. Und der Titel des Albums
weist darauf hin, dass hier hauptsächlich mit Loops gearbeitet wurde, die
dann mit Keyboards und E-Gitarre angereichert worden sind. Bedrohliche
Klänge eröffnen das erste Stück „Alien Breathing“. Diese Klänge
werden durch elektronische Effekte unterstützt, was Assoziationen an einen
Science Fiction-Soundtrack weckt. Nach wenigen Momenten setzt dann ein
knackiger Beat ein und Sounds und Harmonieführung erinnern hier schon recht
deutlich an Bands der Marke Tangerine Dream. Dem wurde aber ein knackiger
Beat unterlegt, was den Track tanzbar macht. Das ist schon mal ein viel
versprechender Beginn. Auch
der zweite Track „And The Universe Was Weeping“ wartet mit herrlichen Flächen
und tanzbaren Rhythmen auf. Dabei klingt es wie eine Mischung aus
orchestralem Soundtrack, Tangerine Dream, Jean Michel Jarre und Schiller.
Aber die Art und Weise, wie Pöngse dies vermischt, ist wirklich überzeugend. Sehr
ansprechend ist die Rhythmusstruktur zu Beginn von „Strange Planet“.
Hier spielt Pöngse zunächst eine Passage, die er wiederholt und bei jedem
weiteren Mal um eine neue Note ergänzt. Das erzeugt eine unglaubliche
Spannung. Sobald dann der Rhythmus seine Endphase erreicht hat, legt Pöngse
darauf eine unwiderstehliche Harmonie bzw. Melodie. Das geht wirklich unter
die Haut. Das
Eroc an der Produktion beteiligt war (Mastering) scheint sich auf den Track
„Rushhour“ ausgewirkt zu haben. Das Stück ist etwas skurril und hat
dabei Strukturen wie man sie von den Solowerken des ehemaligen
Grobschnittschlagzeugers und Soundtüftlers her kennt. „Stardust“
zeigt sich wieder von seiner tanzbaren Seite und mit einer herrlichen
Melodieführung. Hier kommt mir spontan die Gruppe Space in den Sinn. Und in
diesem Stil macht Cinema auch auf den weiteren Tracks weiter, die damit
einen hohen Qualitätsstandard aufweisen. Wenn
man der Produktion von Cinema einen Vorwurf machen kann, dann höchstens,
dass die Stücke ein ums andere mal zu abrupt enden und für meinen
Geschmack durchaus auch noch länger hätten ausgearbeitet werden können. Auf
„Loopings“ wirkt Jürgen „Pöngse“ Krutzsch wesentlich gereifter und
lockerer als auf „The MagiX Box“. Locker flockige und von herrlichen
Rhythmen beseelte Instrumentalstücke hat er da auf seinem neuesten Werk
zusammengestellt. Das macht richtig Spaß, gehen die Stücke doch sofort ins
Ohr. Ein sehr empfehlenswertes Album. Stephan Schelle, November 2014 |
||||