Christian Wittman – Windy Lands Christian Wittman ist ein Musiker der französischen Gruppe Lightwave, die seit Mitte der 80er Jahre mit einer ganzen Reihe von Konzert-Performances und Schallplattenproduktionen aktiv ist. Er veröffentlicht darüber hinaus unter seinem Namen als Soloprojekt Musik, die er selbst produziert und auf Bandcamp und auf allen üblichen Download- und Streaming-Plattformen veröffentlicht. |
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Mit
dem Beitrag von Streichinstrumenten und, auf zwei Stücken, einer E-Gitarre,
möchte sich „Windy Lands“ der Ausdruckskraft eines kleinen hybriden
oder gemischten Kammermusikensembles nähern, zwischen elektronischen
Klanglandschaften und akustischen Klängen, und so die Experimente
wiederbeleben, die wir in Lightwave durchgeführt haben, vor allem mit dem
Album „Bleue comme une orange“. Neben
Christian Wittman, der die Stücke komponiert und die elektronischen
Instrumente eingespielt hat, wirkten noch Das Warburger Streichquartett
sowie bei zwei Tracks Mark Olduvai an der elektrischen Gitarre mit. Auf
dem Album finden sich acht ambiente Stücke mit Laufzeiten von 4:49 bis 7:49
Minuten Länge. Mit
dem 7:48minütigen „Stormy Sky (for Terje Rypdal)“ startet Christian in
das Album. Ambiente Klangflächen, die sich sanft verändern, so als würde
ein sanfter Luftzug durch den Raum wehen, bestimmen das Bild dieses Stückes.
Christian hat dieses Stück dem norwegischen Gitarristen und Komponisten,
der Mitglied der skandinavischen Jazz-Szene ist, gewidmet. Dementsprechend
hat Christian auch einige leicht skurril wirkende Klänge in diese Flächen
eingebaut. Daher versprüht der Track etwas Unwirkliches und leicht
Melancholisches. Im
folgenden, 7:49minütigen „Ocean Breath“ wird es dann noch ambienter.
Hier ziehen erneut flächige Sounds durch den Raum, die Christian in Tonart
und Dynamik leicht variiert und baut dahinein einige leicht dumpfe Sounds
ein, die mich auch an ein Nebelhorn eines Ozeanriesen erinnern, auch wenn
sie nicht direkt danach klingen. Vor meinem geistigen Auge befinde ich mich
bei diesem Track auf einem Schiff, das sich seinen Weg durch einen dichten
Nebel bahnt. Im
5:38minütigen „Where Does The Wind Blow From?“ hat Christian dann
einige Klangtupfer in die flächigen Sounds gesetzt, die sich mal nach einem
Piano anhören oder wie ein Windspiel wirken. Das ist aber alles sehr
ambient ausgelegt. Ein ähnliches Bild zeichnet dann auch das 7:07minütige
„Wind Rose“. Mit
rauschenden Synthies, die wie eine Windböe klingen, startet er dann in den
nächsten Track, das 4:49minütige „Singing Clouds“. In diesen windigen
Sounds kommen dann unter anderem wabernde Synthklänge auf und es entwickelt
sich eine leichte Spur von Harmonien. Auch im 7:08minütigen „The Calm
After The Storm“ kommen leichte Harmoniebögen auf, die zum Teil nach
Streichersounds klingen Insgesamt
sind die Stücke auf dem Album „Windy Lands“ von Cristian Wittman im
Bereich des experimentellen Ambient angesiedelt. Die Grundlage der Stücke
liegt in sehr ambienten, flächigen Sounds, in die Christian dann seine
experimentellen Klänge einbaut. Das ist nicht immer leicht zu konsumieren,
daher empfehle ich ein vorheriges Hineinhören. Stephan Schelle, Februar 2023 |
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