Carboneids - Synthsyg
 

Carboneids - Synthsyg
MelloJet Records (2005/2007)
(13 Stücke, 48:06 Minuten Spielzeit)

Bernd Scholl, Elektronikmusiker (aka Moonbooter) und Inhaber des Labels MellowJet Records, hat sich zum Ziel gesetzt, neuzeitliche und ohrentaugliche Elektronikmusik herauszubringen. Mit dem Projekt Carboneids ist ihm dabei wieder ein guter Fang gelungen, der beides in sich vereint.

Corboneids nennt sich das nordische Duo Claus Holm Lynglund & Bjørn Jeppesen (auch bekannt als Nattefrost). Bereits 1998 begannen die beiden mit ihrer Zusammenarbeit, damals aber noch unter dem Namen 99 Nidding. Auf ihrem zweiten Carboneids-Album „Synthsyg“, das bereits 2005 bei HZ Records erschienen ist und jetzt seine weiterführende Veröffentlichung über MellowJet Records findet, bieten sie eine Elektronikmusik deren Schnittpunkt irgendwo bei Kraftwerk, Roboterwerke und Yellow Magic Orchestra mit einem Schuss Elektropop liegt.

 

 


Etwas schräge Melodiefolgen mit treibenden Beats unterlegt irritieren zunächst beim ersten Stück „Chinabox Visions“, doch schnell bekommen sie den Dreh und es entwickeln sich tolle Melodien, die sehr schnell den Weg in die Gehörgänge finden. Dabei kommen die Stücke nicht über 5:11 Minuten hinaus, was sie auch von der Länge sehr radiotauglich machen. Auch mit verfremdeter Stimme eingebauter Sprechgesang ist ein Stilelement, dass sie beim ein oder anderen Stück benutzen und das sehr gut ins Gesamtbild passt.

Immer mal wieder blitzen die oben erwähnten Gruppen als Blaupause für die einzelnen Stücke durch. Trotz alledem schaffen die beiden Dänen es, eine sehr homogene und gute Kombination aus unterschiedlichen Stilelementen zu erstellen, die eine eigene Handschrift aufweist.

Mit Carboneids ist MelowJet ein guter Fang gelungen. Diesen Namen sollte man sich merken. Denn trotz der Tatsache, dass einem einzelne Passagen bekannt vorkommen, klingt das ganze doch recht frisch. Ein gelungenes Album. Wer das Duo mal live erleben möchte, hat am 03.05.2008 beim zweiten Ambient Experience die Gelegenheit.

Stephan Schelle, Januar 2008

 
   

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