Callisto - NYX Callisto ist das Projekt des Elektronikmusikers David Wright. Zusammen mit Dave Massey agiert er unter diesem Namen. Bereits im Jahr 2004 legte dieses Duo das Studioalbum „Signal To The Stars“ vor, das den typischen britischen Elektroniksound und das Flair von David Wright besaß. Ganze sechs Jahre später folgt nun mit „NYX“ das Nachfolgealbum. „Signal To The Stars“ war von epischer, sphärischer bzw. spaciger Elektronik getragen, die einem Soundtrack gleicht. Das neue Werk hat wesentlich mehr Power und reißt sofort mit, was sich auch schon bei Konzerten in England (Hampshire Jam 2009) und den Niederlanden (E-Day 2010) zeigte. „NYX“ von Callisto ist ein Album, das man als Elektronikfreund haben muss. Es strotzt nur so vor Gänsehauttreibenden Melodien und Harmoniefolgen und peppt diese mit unwiderstehlichen Rhythmen auf. Das ist Musik, in der man sich völlig verlieren kann. |
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Das zweite Stück trägt den Titel „The Darkness Of Night Part 1“ und beginnt ebenfalls recht getragen. Zu Beginn macht sich eine einfache, aber romantisch, verträumte Melodielinie breit, die man so auch von David’s Soloscheiben kennt. Es folgt eine loungeartige Passage, in der man auch asiatische Klangmuster ausmachen kann. Das geht aber so eindringlich ins Ohr, das man sich dieser Stimmung und den Sounds nicht entziehen kann. Sanft umschmeicheln die Synthieflächen das Ohr des Hörers während des kompletten Stückes. Erst zum Ende dieses ebenfalls 17minütigen Stückes kommt etwas wie ein Rhythmus auf und der Sound klingt ein wenig nach Tangerine Dream. Das ist aber lediglich das Vorspiel für den nahtlos anschließenden dritten Track „The Darkness Of Night Part 2“. Dieser zweite Part ist ein echter Knaller. Sound und Rhythmus hauen mich jedes Mal um. Dieses Stück gehörte im Übrigen auch schon zu den Highlights des Callisto-Auftritts in Oirschot am 22.05.2010. Eine Mischung aus David Wright / Code Indigo und Geigertek wird hier in Perfektion geboten. Langsam entwickelt sich das Stück und bietet über die volle Länge von fast 20 Minuten Gänsehaut am laufenden Meter. Der letzte mehr als 22minütige Track „The Lighter Side Of Gravity“ fühlt sich zunächst nach Spacemusik oder Soundtrack für einen Science Fiction Film an. Da geht es in den ersten Momenten weniger um Melodien, stattdessen werden futuristisch wirkende Stimmungen aufgebaut. Wenn nach etwa drei Minuten aber der Sequenzer den Takt vorgibt, wird schon klar, dass es gleich losgeht. Und nach gut sechs Minuten zünden die beiden dann erneut eine Brennstufe und auch hier entwickelt sich ein faszinierender Track, der durch Mark und Bein geht. Das hat hohes Suchtpotenzial. „NYX“ von Callisto gehört für mich zu den besten Alben 2010 und ist vielleicht sogar das beste bisherige Werk des noch kurzen Jahres 2010. Wer die Musik von David Wright oder auch Code Indigo mag, der muss hier zuschlagen. Stephan Schelle, Juni 2010 |
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