Bertrand Loreau feat. Lambert – In Search Of
Silence Der im französischen Nantes ansässige Elektronikmusiker Bertrand Loreau veröffentlicht seit einigen Jahren seine Werke beim Label des Essener Lambert Ringlage. Stilistisch bewegt sich Loreau im Fahrwasser der Berliner Schule. Was liegt da also näher, als eine Kollaboration mit dem Labelinhaber Ringlage einzugehen, der ebenfalls seit vielen Jahren in diesem Bereich Musik unter seinem Vornamen herausbringt. |
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Aus
dieser Kollaboration sind zehn Stücke entstanden, deren Laufzeiten zwischen
4:14 und 13:29 Minuten liegen. Unterteilt sind die zehn Stücke in drei
Parts, deren jeweilige Tracks nahtlos ineinander übergehen. Den Anfang des
ersten, aus sechs Tracks bestehenden, 41minütigen Part, macht das 6:25minütige
„Engines Of Search“, das mit rauschenden, zirpenden und heulenden
Synthies beginnt. Dann kommt ein blubbernder, tuckernder Rhythmus auf, der
aber schnell wieder abebbt. Sobald die Melodie erklingt erinnert mich dies
an die Musik von Akikaze. Im zweiten Teil des Stückes kommen dann aber
Klangfarben und Rhythmen auf, die in Richtung Tangerine Dream der 70’er
Phase erinnern. Das ist melodisch und spacig zugleich. Nahtlos
schließt sich „Rain Of Stars“ an, das mit Mellotron artigen Sounds
startet. Auch hier ist ein gewisser spaciger Anteil nicht von der Hand zu
weisen. Es folgen einige Effekte und surreale Sounds, bis schließlich
langsam eine Melodielinie aufkommt. Man kann sich dabei sehr gut
Sternschnuppen etc. vorstellen. Der Mellotronsound, der nun die Melodie
vorgibt, erinnert wieder an selige „Berliner Schule“-Zeiten. Zum Ende
hin wird es wieder etwas surreal und experimentell. „Orbital
Journey“ glänzt durch einen sehr schönen basslastigen Sequenzerrhythmus,
auf den sich eine angenehm ins Ohr gehende Melodie legt. Die beiden Musiker
steigern diesen Track im weiteren Verlauf seiner mehr als zehn Minuten
Spielzeit immer weiter und treiben ihn im typischen Tangerine Dream-Stil
voran. Eine schnelle Sequenzerlinie befeuert dann rhythmisch den nächsten
Track „Space Flight“, bei dem man die Geschwindigkeit des Fluggerätes
heraushören kann. „Arise
In Desert“ wird durch einen stoischen Sequenzerrhtyhmus bestimmt, auf den
sich flirrend und harmonisch die Synthiemotive legen. Dagegen wirkt „A
World Apart“ mit seinen Soli recht verspielt. In diesem gut achtminütigen
Stück wechseln die beiden mehrfach Rhythmus, Melodie und Struktur. „Walking
On The Dunes Of Time“, das den zweiten Part von „In Search Of Silence“
darstellt ist ein typisches Sequenzer orientiertes Stück mit hellen
Klangfarben und zahlreichen Soli, die sich mit flächigen Parts abwechseln. Die
letzten drei Stücke „Meeting One Self“, „Introspection“ und „To
The Center Of The Earth“ bilden den dritten, 17minütigen Teil von „In
Search Of Silence“. Auch in diesem dritten Part präsentieren Bertrand und
Lambert herrliche Sequenzer orientierte Elektronikmusik im Stile der
„Berliner Schule“. Die
französisch/deutsche Kollaboration aus Betrand Loreau und Lambert Ringlage
mündete in einem sehr schönen Album im Stile der „Berliner Schule“ der
70’er Jahre. Freunde dieser Musikrichtung können hier bedenkenlos
zugreifen. Stephan Schelle, Oktober 2016 |
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