Bernd-Michel Land - Farben Bernd-Michael Land ist ein Elektronikmusiker aus Rodgau-Hainhausen. Auf seinen letzten Alben hat er sich thematisch mit der Verschmutzung der Weltmeere („Meeresgrund“) und dem Mittelwellensender („Transmitter 594kHz“) befasst. Auf seinem neuesten Output befasst er sich mit Farben (die hier Synonym für die Vielfältigkeit der Menschen darstellt) und genau so ist dann auch das Album betitelt. |
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Schon
das Cover fällt aus dem Rahmen, denn Bernd-Michael hat den Mut bewiesen
seinen Körper in den unterschiedlichsten Farben anmalen zu lassen, was auf
den ersten Blick lustig aber auch eigentümlich wirkt. Damit beweist er
seine multikulturelle Einstellung, die sich durch den Booklettext
manifestiert. In der heutigen Zeit ist es ein mutiges aber auch wichtiges
Zeichen, das er damit setzt. Fast
jeder kennt die die geschichtsträchtigen Worte „I have a dream“ von
Martin Luther King, die aus einer Rede aus dem Jahr 1963 stammen. Oftmals
wurden sie in Popsongs verwendet, aber ist die Bedeutung dahinter wirklich
in allen Köpfen präsent? Wenn man sich die heutige Situation - nicht nur
in unserem Land - ansieht, dann muss man daran zweifeln, denn Rassismus und
Fremdenhass scheinen wieder zuzulegen. Meldungen von ausländischen Straftätern
werden von einigen Personen hochgespielt. Ja, die gibt es, allerdings werden
derartige Verhaltensweisen von Menschen jeglicher Nationalität begangen.
Der Wunsch nach Frieden, der in den allermeisten Herzen der Menschen
vorhanden ist, scheint derzeit in Gefahr. Bernd-Michael Land möchte
mit seinem Album „Farben“ in unserer multikulturellen Welt symbolisch
eine diskriminierungsfreie Reflektion der Hautfarben in auditiver Form
modellieren. Symbolisch dafür ist auch das in Herzform gehaltene
weitere Coverbild, das aus vielen Motiven besteht, die in unterschiedlichen
Farben strahlen. Es
geht auf dem Album nicht immer harmonisch und melodisch zu, vielmehr
versucht Bernd-Michael Klangformationen zu bilden, die er mit den Farbtönen
verbindet. Los geht es mit dem Stück „Rot“, das in 2:26 Minuten
synthetische Klangmuster zeigt, die von einer Seite zur anderen durch den
Raum ziehen. „Magenta“ wird von Sequenzerrhythmen und Harmonien
bestimmt, die stoisch dahin ziehen. Darauf setzt er eine einfache
Melodielinie und variiert die Rhythmik sowie Synthiemuster, was teils zu
disharmonischen Passagen führt. Perlende
Klangformationen sind dann in „Blau“ zu finden. Diese werden von Klangüberlagerungen
ergänzt, was recht eigentümlich wirkt und eher ein Stimmungsbild als eine
Melodie erzeugt. Erst nach gut vier Minuten kommen Melodiebögen auf und die
Musik wird eingängiger. Rhythmisch
geht es zunächst in „Grün“ zu. Das hat eine fesselnde Wirkung, vor
allem wenn dann die Flächen einsetzen und für ein wohliges Gefühl sorgen.
Dann verblassen die Rhythmen und der Track wechselt in einen ambienten Part
in dem die Flächen nur so dahinschweben. Ein Track zum relaxen. Fast schon
technologische Sounds kommen dann im Track „Schwarz“ auf. Dies sind
einige Beispiele für die Musik des neuen Albums von Bernd-Michael Land. Die
Idee hinter dem Album „Farben“ von Bernd-Michael Land ist bemerkenswert.
Ob der Hörer aber bei den Stücken Assoziationen zu den gewählten Farben
aufbauen kann, ist wohl jedem selbst überlassen. Land’s Musik ist dabei
recht außergewöhnlich. Hier empfiehlt sich in jedem Fall zunächst ein
Probehördurchgang. Stephan Schelle, Oktober 2018 |
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