Bernd-Michael Land – Das Lächeln der Bäume No 5
Definitivum Bernd-Michael Land ist ein Elektronikmusiker und -künstler, der bereits auf eine Reihe von Veröffentlichungen zurückblicken kann. Im Dezember 2020 erscheint der fünfte Teil seiner „Das Lächeln der Bäume“-Reihe mit dem Untertitel „Definitivum“. Bei dieser Reihe haben ihn unter anderem die mehrkanaligen Werke von Karlheinz Stockhausen inspiriert. |
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Bernd
ist ein Künstler, da er weit über normale musikalische Strukturen
hinausdenkt. Viele der Stücke enthalten melodische Parts, in denen er durch
so genannte Field Recordings, also Aufnahmen, die in der Natur entstanden
sind, mit elektronischen Sounds kombiniert. Darüber hinaus erzeugt er
vornehmlich Klangskulpturen, wie zum Beispiel im 10:40minütigen
„Kolorit“. Die ersten vier Teile der „Das Lächeln der Bäume“ sind
im Jahr 2015 erschienen. Ende 2020 lässt er nun den fünften Teil folgen,
der den Titel „Definitivum“ trägt. Dieser beschließt als letzter Part
der Reihe sein ambitioniertes Projekt. Der Abschluss des musikalischen
Projektes wurde durch ein Arbeitsstipendium der Hessischen Kulturstiftung
unterstützt. Die
CD erscheint im Jewelcase und enthält ein informatives und bildreiches
28seitiges Booklet. Es finden sich elf Stücke mit Laufzeiten von 3:15 bis
10:40 Minuten Spielzeit auf der CD. Im
Booklet beschreibt Bernd die Aufnahmen folgendermaßen: „Es gilt, die unauffälligen Geräusche aus dem urbanen Leben
einzufangen, natürlich gewachsene Konstruktionen aus der Natur klanglich
darzustellen und auf elektronischem Weg neu zu definieren. Die Geräusche
aus der Natur werden mit elektronischen Klängen gemorpht und stehen so in
einer dynamischen Wechselbeziehung, um eine neue hybride Realität zu
erschaffen. Die Bioakustik möchte nicht mit künstlichen Klangwolken und
Drones kollidieren, sondern sich harmonisch integrieren und zu etwas Neuem
formen.“ Mit den daraus entstehenden Klangarchitekturen möchte Bernd
die Phantasie und die Gedanken der Hörer anregen und sie zum Träumen
bewegen. Den
Anfang macht das Stück „Arkanum“, das mit rauschenden Synthies startet.
Darauf folgen brodelnde Klänge, die zu einem Rauschen führen, das durch
Wasser erzeugt sein könnte. Drones und Harmonien legen sich auf diese
Szenerie. Die Naturgeräusche und elektronischen Klänge lässt Bernd dabei
verschwimmen, so dass streckenweise nicht mehr zu erkennen ist, was in der
Natur aufgenommen wurde. In
dieser Form ist die komplette CD gehalten. Es werden Klänge erzeugt, die
sich ständig verändern und so unterschiedliche Stimmungslagen darstellen.
Bernd geht dabei wie ein Maler zu Werke, der in seinem Fall mit den Klängen
spielt. Mal kommen harmonische Striche (Harmonien) hervor, dann wiederum
wirkt es sehr abstrakt und experimentell. So zeigt sich beispielsweise
„Synergie“ von einer sehr harmonischen und hellen Seite. In
„Ataraxie“ lässt Bernd dann sogar den Sequenzer zu Wort kommen und
setzt darauf sehr eingängige Harmonielinien und spendiert in der zweiten Hälfte
gar eine Melodie. „Eloquenz“ wirkt dagegen an einigen Stellen bedrückend
und durch die ständigen Wechsel recht experimentell. Ein sehr schöner,
verträumter Titel ist beispielsweise das 8:13minütige Titelstück. Mit
„Definitivum“, dem fünften Teil der „Das Lächeln der Bäume“-Reihe,
beschließt der Elektronikmusiker Bernd-Michael Land dieses musikalische
Projekt. Zwar finden sich einige experimentelle Stücke auf dem Album,
jedoch zeigt sich Bernd auch von einer sehr harmonischen und melodischen
Seite. Stephan Schelle, Dezember 2020 |
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