Alwanzatar - Kosmisk Skrekk
 

Alwanzatar - Kosmisk Skrekk
Apollon Records (2022)
(
4 Stücke, 43:11 Minuten Spielzeit)

Alwanzatar (Krizla von Tusmørke) ist ein Ein-Mann-Projekt, das, wie der Pressetext erklärt, extraterrestrische Weltmusik macht. „Kosmisk Skrekk“ ist das bereits fünfte Album von Alwanzatar und wurde mit Synthesizern, darunter das Theremin, Buchla Music Easel und Eurorack, begleitet von Flöten, 808-Drums und analogen Mischpult-Kreischen eingespielt. Das zeigt schon, dass wir es hier mit einem rein instrumentalen Werk zu tun haben.

 

 


Das Cover des Albums zeigt eine dunkle Person mit einer Alienmaske in einem dunklen Wald. Das, und der Pressetext deuten auf ein düsteres Album hin. „Kosmisk skrekk“ ist ein düsterer Soundtrack für Weltraumreisen an Bord von grauen, staubigen interplanetaren Raumschiffen. Hüten Sie sich vor Weltraumpiraten mit Kapuzenlaternen, die sich hinter einem Asteroiden anschleichen, während Sie eingefroren in Ihrer Schlafkapsel liegen!

So düster zeigt sich die Musik auf den vier Stücken des Albums, die mit 9:59 bis 11:53 Minuten Spielzeit recht lang sind, aber nicht. Allerdings startet Alwanzatar im fast zehnminütigen Eröffnungsstück „Romipirater“ zunächst mit recht düsteren Klängen. Diese werden dann aber durch rhythmische Elemente und sägende, zunächst etwas skurril wirkende Synth-Sounds ergänzt. Ab jetzt entwickelt sich eine eigentümliche, aber fesselnde Stimmung. Das liegt wohl auch daran, das Alwanzatar weiter Synthstimmen hinzufügt. Nach der Hälfte der Laufzeit ändert sich das Bild dann und es wird sphärischer. Jetzt passt die Musik mit ihren flirrenden und mysteriös/sphärischen Sounds gut zum Coverbild. Zum Ende hin kommt dann gar eine Melodie auf, die etwas rockig/folkiges hat.

„Marspass“ ist mit 11:53 Minuten dann das längste Stück des Albums. Auch dieser Track beginnt mysteriös, wechselt aber schon nach wenigen Minuten in ein fröhlicheres Bild mit Flötenklängen und Rhythmen aus der Drummachine, die etwas antiquiert wirken, dadurch aber einen besonderen Reiz verströmen. Der Track wandelt irgendwo zwischen Sphärensound, Wave, Electro und traditioneller Elektronik. Durch den Einsatz von Effekten und wabernden und flirrenden Sounds hat man das Gefühl einer Storyline zu folgen.

Danach folgt das elfminütige „Møteplass“, das mit rhythmischen Strukturen beginnt. Dahinein fliegen förmlich Sounds und Harmonien. Die Sounds wirken unwirklich und würden hervorragend zu einem Thriller-, Science Fiction- oder auch Horrorstreifen passen. Nach gut zweieinhalb Minuten kommen dann Mellotronartige Klänge auf, die sich melodisch in die rhythmischen Strukturen einarbeiten. Das entfesselt jetzt eine absolut hypnotische Wirkung und hat gleichzeitig etwas tranceartiges. Ein Knaller-Track.

Ans Ende hat Alwanzatar dann das 10:16minütige „Sovekapsel“ gestellt. Hier hat er dann Musik eingespielt, die zum einen recht symphonisch/rockig und zum anderen elektronisch/spacig klingt. Auch das ist hervorragend gemacht.

„Kosmisk Skrekk“ ist ein elektronisches Album mit außergewöhnlichen Klängen und teilweise hypnotischen Passagen, die fesseln. Alwanzatar wandelt dabei zwischen Soundtrack, Sphärensound, Wave, Electro und traditioneller Elektronik. Das ist absolut faszinierend gemacht und entwickelt stellenweise Suchtfaktor.

Stephan Schelle, Dezember 2022

 
   

CD-Kritiken-Menue