Alien Nature – Sacred Journey Nach seinem 2013’er Album „The Airtight Garage Of Jerry Cornelius“ legt der deutsche Elektronikmusiker Wolfgang Barkowski alias Alien Nature im Sommer 2014 mit „Sacred Journey“ sein neuestes Werk vor. Allerdings handelt es sich nicht um aktuell komponiertes Material, vielmehr hat Wolfgang Musik, die in der Zeit zwischen 2004 und 2005 entstanden ist, auf der CD „Sacred Journey“ zusammengefasst. |
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Auch
wenn die Musik der CD auf mich auf Dauer etwas anstrengend wirkt, so ist sie
Musik beileibe nicht so verstörend wie die Filmkritiker den Film
beschreiben. Perkussion und Flächen eröffnen zunächst die CD im ersten Stück,
dem zwölfminütigen „Der Alchemist“. Herrliche Flächen durchziehen den
Raum, während eine Art Tabla-Rhythmus und Perkussionselemente diese
Harmonien unterlegen. Das ist Musik, in die man sich fallen lassen kann und
die zum Träumen anregt. Um diese Art von Musik zu genießen muss man die
Grundlage – also den Film – nicht kennen, sondern kann seine ganz
eigenen Bilder vor dem geistigen Auge entstehen lassen. Nach einigen Minuten
kommen Synthieklänge auf, die etwas schriller aus den Boxen kommen. Die
entspannte Harmonie wird sobald unterbrochen, ohne dass die Stimmung aber in
bedrohliche Gefilde umschwenkt. Dem
folgt das sechsminütige Titelstück. Gemächlich und in sakralem Gewand
ziehen die Synthieflächen dahin. Nach gut zwei
Minuten kommt dann wieder die ethnische Perkussion auf und sorgt für
den Grundrhythmus, auf den dann die Flächen ihre Bahnen ziehen, während
Gitarrenklänge und Töne akzentuiert eingestreut werden. In diesem Stück
erschafft Wolfgang eine ganz eigentümliche Atmosphäre, die sich im Verlauf
durch die Veränderung der Dynamik noch steigert. Hieran
schließt das fast zehnminütige „Going Through Solid Matter“ an. Zunächst
bietet dieses Stück hypnotische Synthieklänge die eine gewisse Sogwirkung
haben, ohne Harmonien zu zeigen. Auch hier setzt nach etwa zwei Minuten ein
Rhythmusmuster ein, das auch schon auf den beiden vorangegangenen Stücken
zu hören war. Wolfgang erschafft in diesem Stück wieder surreale und sphärische
Klangskulpturen, die hautsächlich auf Stimmungen und nicht auf Melodieführung
setzen. In der zweiten Hälfte wird es dann recht experimentell. Das
mit gut 45 Minuten Spielzeit ausgestattete Kernstück hat Wolfgang ans Ende
der CD gelegt. Auch in diesem Stück werden Stimmungen erzeugt, die aber
Harmonien enthalten. Durchsetzt wird dieses Stück durch sakrale, Mönchartige
Gesänge, die dem Track eine gewisse Mystik verleihen. Wolfgang verändert
über die Länge des Stückes die Strukturen, Klangfarben und Rhythmen, so
dass ein Track mit unterschiedlichen Stimmungsbildern entstanden ist. Auf
dem neuesten Werk von Alien Nature, „The Sacred Journey“, dessen Musik
aus den Jahren 2004 – 2005 besteht, werden vor allem Stimmungen erzeugt
und weniger Wert auf Harmonien oder Melodien gelegt. Stilistisch ist
deutlich Wolfgangs Handschrift herauszuhören, auf die Dauer ist diese Art
von Musik allerdings etwas anstrengend. Wer aber auf einer musikalischen
Reise mit derartigen Stimmungsbildern steht, der sollte hier unbedingt
hinein hören. Stephan Schelle, November 2014 |
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