Nebula Drone - A Long Fade Into Virtual Light

Nebula Drone - A Long Fade Into Virtual Light
2001, Space For Music Records sfmND1029

Das Trio Nebula Drone besteht aus Guido Kopp und Peter Schueller an den Tasten sowie Clive Egginton, der die Gitarre spielt. Während Guido und Peter nah beieinander wohnen (Köln / Leverkusen) hat Clive einen weiteren Weg zu den gemeinsamen Aktivitäten, er wohnt nämlich in England.

Die CD A Long Fade Into Virtual Light beinhaltet einen Livemitschnitt, den die drei am 13.06.2001 im Kölner Kunstwerk aufgenommen haben. Die Aufnahme entstand direkt vom Mischpult, sodass keine Nebengeräusche und dadurch auch kein Publikum zu hören ist. Leider führt das auch dazu, dass keine Liveatmosphäre zustande kommt.
 

 

Die CD bietet auf insgesamt 56 Minuten sechs Titel mit einer Spielzeit zwischen 4:48 und 13:47 Minuten. Track 1, der gleichzeitig den Titeltrack darstellt beginnt mit virtuellem Vogelgezwitscher. Dazu kommt eine langgezogene E-Gitarre und industriell klingendes Elektronikgezirpe. Es werden Stimmungen erzeugt, die sich durch langsam aufbauende Soundstrukturen weiterentwickeln. Die Musik hat allerdings nichts mit Esoterik oder dergleichen zu tun.

Die Musik von Nebula Drone ist sehr spacig und psychedelisch. Weite Synthieflächen schweben durch den Raum und Clive liefert dazu einen ebenfalls sehr spacigen Gitarrensound. Manchmal bringt er die Gitarre förmlich zum jaulen. Die Stücke entwickeln sich langsam und enden teils in Parts mit sehr schönen Synthieloops. Dann wird vor allem deutlich, dass die drei oft frühe Werke von Tangerine Dream, Klaus Schulze etc. gehört haben müssen.

Songstrukturen finden wir auf diesem Album nicht, dafür improvisieren die drei, was das Zeug hält. Da sie gut aufeinander abgestimmt sind, schaffen sie es den Spannungsbogen vom Beginn der Stücke an immer weiter zu steigern.

Es werden Sounds zum wegschweben geboten, manchmal auch zum mitwippen, wenn die Loops einsetzen. Ich hätte mir von diesen rhythmischen Sequenzen mehr gewünscht. Besonders gut gefällt mir der letzte Track Moving Back To Liquid Dreams, weil er Rhythmen und hypnotische Loops, die an die 70’er Jahre erinnern, miteinander kombiniert. Bei diesem Stück geht es dann rhythmisch gleich gut los. Aber auch in diesem Track finden wir die gleich bleibenden, sich wiederholenden hypnotischen Sounds.

Eine CD für Leute die nicht nur auf Mainstream stehen und bei denen nicht unbedingt die Melodie im Vordergrund stehen muss. Eine CD, die eine beruhigende positive Ausstrahlung hat. Mir gefällt sie.

Stephan Schelle, Mai 2003

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