Das erste Konzert wurde am 09.12.1978 in der Dortmunder Westfalenhalle
mitgeschnitten. Neben Herman Brood, der singt und Keyboard spielt,
gehören an diesem Abend Danny Lademacher (Gitarre), Freddi Cavalli
(Bass) und Ani Meerman (Schlagzeug) zu His Wild Romance.
Aus insgesamt 24 Stücken deren
Laufzeiten zwischen 0:56 und 4:03 Minuten liegen, besteht das gut
einstündige Set, das Herman an diesem Abend zum Besten gab. Und Herman,
mit seiner rauchigen Stimme, legt auch sofort mit „Hit“ los und lässt
den Rock’n’Roll aufleben. Er und seine Band scheinen an diesem Abend gut
drauf gewesen zu sein, denn sie spielen einen schnörkellosen Rock, der
sofort zündet. Und so gradlinig wie seine Musik ist auch sein Outfit,
denn Herman tritt in schwarzer Hose und schwarzem Träger-T-Shirt auf.
Das zweite Konzert fand am 11.12.1990
in der Live Music Hall in Köln statt. Herman Brood spielt an diesem
Abend Keyboard und singt während seine Begleitband aus David Hollestelle
jr. (Gitarre), Ivo Severijns (Bass), Roy Bakker (Schlagzeug) sowie den
Backgroundsängerinnen Lies Schilp und Inge Bothond besteht. 18 Songs
spielte dieses LineUp in ihrer gut einstündigen Show.
Entgegen der 78’er Aufnahme wirkt
Herman Brood 1990 pomadiger. Dem Zeitgeist entsprechend sieht man ihn im
schwarzen Anzug, schwarzem Hemd und Krawatte. Hermans Stimme scheint in
den Jahren leicht gelitten zu haben, wirkt sein Gesang doch recht
angestrengt. Auch der etwas raue Sound der 70’er ist einem etwas
weicheren und glatteren Klangbild gewichen. Aber der Rock’n’Roll findet
sich - neben weiteren Elementen - noch immer in seiner Musik. Das bzw.
der Coolste scheint allerdings der Zigarette rauchende Bassist Ivo
Severijns zu sein.
Songüberschneidungen zwischen den
beiden Auftritten gibt es mit „Dope Ducks“ und „Hit“ nur zwei an der
Zahl. Der DVD liegt ein achtseitiges Booklet bei, in dem ausführliche
Linernotes in englischer Sprache abgedruckt sind. Hier wird das Leben
und Wirken des Herman Brood noch einmal gewürdigt.
Auch mit dieser Veröffentlichung
„Herman Brood & His Wild Romance - Live At Rockpalast 1978 + 1990“
haben mig wieder ein Zeitdokument vor dem Verfall gerettet. Es gehört in
jede gute Rockpalast-Sammlung.
Stephan Schelle,
Januar 2012