Regie führte Bernhard Baran,
der schon mit Guns ‘n’ Roses, The Cure und Porcupine Tree gearbeitet
hat. Neben dem kompletten Debüt spielt die Band Favoriten der einzelnen
Mitglieder.
Darunter finden sich Highlights wie „Can’t Find A Way“ (Endochine /
Casey McPherson), „Odyssey“ (Dixie Dregs), „Hallelujah“ (Cohen), „Spur
of the Moment“ (Dave LaRue), „Repentance“ (Dream Theater) und das
herrliche „June“ (Spock’s Beard).
Die fünf Jungs legen gleich mit dem
Opener ihres Debütalbums „Blue Ocean“ mächtig los. Vom ersten Ton an ist
zu erkennen, welch unglaubliche Musiker sich hier zusammengefunden
haben.
Schlagzeuger Mike Portnoy meint: „was
für eine Band! Was für eine Tour! Die Magie, die wir im Studio auf
unserem Debüt Album festhalten konnten, kam auf der Bühne noch stärker
rüber und wurde letztendlich durch die Tour in Stein gemeißelt. Ich
genoss jeden Abend auf der Bühne und hatte jeden Moment das Gefühl Teil
von etwas ganz besonderem zu sein. Ich bin froh, dass wir das für diese
Veröffentlichung eingefangen haben. Jetzt können wir das mit Fans auf
der ganzen Welt teilen... enjoy!” Gitarrist Steve Morse fügt hinzu:
„Live zu spielen macht am meisten Spaß wenn die Musik es schafft
Emotionen zu transportieren. Ich bin mir sicher, dass sowohl wir als
auch das Publikum das fühlen konnte!”
Und genau das schaffen sie auch, mit
ihrer Musik, Emotionen zu transportieren. Neben den Emotionen leben die
Stücke aber auch noch von der Dynamik, die sie in die Songs legen und in
die Soli, die so manches Stück verfeinern. Dem Publikum hat es
jedenfalls bestens gefallen.
Eingefangen wurde das Konzert mit
zahlreichen Kameras, deren Schnitt als äußerst gelungen bezeichnet
werden kann. Kamerafahrten, Totale und Nahaufnahmen sind gut aufeinander
abgestimmt und nicht hektisch zusammen geschnitten, was für Musikfreunde
jenseits der 50 ja recht angenehm ist (ich spreche da aus Erfahrung).
Sowohl die eigenen Songs wie auch die
Stücke aus den Stamm- bzw. ehemaligen Bands der jeweiligen Musiker fügen
sich zu einem homogenen Set zusammen und werden in wirklich
hervorragenden Versionen interpretiert. Spocks Beard’s „June“ wird
beispielsweise von Neal, Steve und Mike in einer mehrstimmigen Version
gespielt.
Neben dem gut 110minütigen
Konzertmitschnitt befindet sich als Bonus noch eine 45minüige
Dokumentation mit dem Titel „First Flight“ auf der DVD. Das Bildformat
ist 16:9 während der Ton in den beiden Formaten Dolby Digital Stereo und
DTS 5.1 Surround vorliegt. Vor allem im Surroundsound macht dieses
Konzert besonderen Spaß.
„Live In Europe“ ist eine sehr gute
DVD, die fünf Vollblutmusiker zeigt, die einfach nur Spaß auf der Bühne
haben. Da hat sich eine Band zusammengefunden, von der man in Zukunft
hoffentlich noch viel hören wird.
Stephan Schelle,
September 2013