Doch nun erst einmal zur
ersten DVD, die das Konzert in Tilburg zeigt. Die fünf Musiker bieten ein
gutes Livekonzert, bei dem sie ohne jegliche Show auskommen. Außer ein paar
Scheinwerfern bieten sie weder Bühnenrequisiten noch andere Showelemente.
Das ist auch nicht notwendig, denn durch ihre Persönlichkeiten und
Spielfreude (dass sie Profis an ihren Instrumenten sind, sieht man gleich)
begeistern sie das zahlreich erschienene Publikum und auch den Betrachter
des Silberlings. Vom Aussehen, was Kleidung und die Musiker betrifft,
machen sie auf mich eher den Eindruck eines „normalen“ Bürgers und nicht den
eines Rockmusikers.
In der Besetzung
Neil Morse –
Gesang, Gitarre, Keyboard, Schlagzeug
Alan Morse –
Gesang, Gitarre
Dave Meros
– Bass
Ryo Okumoto
– Keyboards
Nick D’Virgilio
– Schlagzeug
bestreiten sie den Auftritt.
Das Manko ihrer fehlenden
Bühnenshow ist leider, dass die wenigen Spots hauptsächlich ein sehr blaues
oder rotes Bühnenbild zeigen. Dadurch wird die Optik ein wenig eintönig.
Doch die Musiker reißen mit ihrer - wie oben schon erwähnten - Spielfreude
und Sicherheit an den Instrumenten alles wieder raus. Allen voran natürlich
Frontmann Neil Morse, der ein wahrer Multiinstrumentalist ist. Spielt er
anfangs noch Keyboard und greift zum Mikro, so bedient er zwischendurch auch
die Gitarre und wechselt gar bei dem Genesis-Klassiker „Squonk“ hinters
Schlagzeug und überlässt den Gesang dem Schlagzeuger Nick D’Virgilio. Eine
wirklich tolle Interpretation des Stückes vom 75’er Album „A Trick Of A Tail“.
Das die Band in Tilburg ein
wahres Heimspiel hat, beweist, dass es noch während der Stücke einige Male
Szenenapplaus gibt. Ryo haut auf den Tasten teilweise hypnotisch rum und hat
einen Stil wie seinerzeit Keith Emerson oder John Lord. Während des Stückes
„Ryo’s Solo“ - das sagt schon der Titel - legt Ryo ein fulminantes Solo an
seinen Keyboards hin. Man ist wirklich in die Zeit 70’er zurückversetzt.
Die Trackliste des
Auftrittes lautet:
-
Day For Night
- In The Mouth Of Madness
- Skin
- Gibberish
- Go The Way You Go
- June
- The Healing Colors Of Sound
- Ryo’s Solo
- The Doorway
- The Light
- Squonk
- Waste Away / Fire
Bei dem Stück “Doorway”
liefern sich die beiden Morse-Brüder förmlich ein Duell an den
Akustikgitarren. Hier offenbaren die beiden eine absolute Fingerfertigkeit,
die nur noch von einem Extra-Titel auf der DVD, zu der ich später noch
komme, übertroffen wird. Das ganze gipfelt dann noch in einer Passage, in der
neben den Morse-Brüdern auch noch der hauptamtliche Schlagzeuger zur
Akustikgitarre greift und sie zu dritt virtuos in die Saiten greifen.
Nach 124 Minuten endet das
Konzertvideo. Doch es gibt noch ein paar Extras auf dem ersten Silberling.